Innsbruck: Palästina Camp auf der Uni

Übernommen von Zeitung der Arbeit:

Innsbruck. Am gestrigen Montag hat die Palästina Initiative Innsbruck (PIT) zu einer Demonstration von der CCB (Fakultät für Chemie und Pharmazie) zum Karl Rahner Platz vor der theologischen Fakultät aufgerufen. Kurzfristig wurde jedoch umdisponiert und die ursprünglich Demonstration wurde als Kundgebung an der CCB abgehalten. Die Kundgebung richtete sich gegen die Kooperationen der Universität Innsbruck mit Israel.

Die Palästina Initiative Tirol fordert eine Demilitarisierung der Universität Innsbruck und die sofortige Beendigung jeder Kooperation mit dem Europäischen Verteidigungsfonds. Kooperationen mit Waffenherstellern, wie Swarovski sollen ebenfalls beendet werden und das Österreichische Verteidigungsforschungsprogramm FORTE soll aufgelöst werden. Die Universität Innsbruck wird von der PIT aufgefordert offenzulegen mit welchen Unternehmen Kooperationen bestehen, die vom israelischen Besatzungsregime und dem Krieg in Gaza profitieren. Außerdem wird eine Ende des Erasmus der Universität Innsbruck mit israelischen Universitäten gefordert.

Jugendfront kritisiert Uni Politik

Die Jugendfront der Partei der Arbeit Österreichs beteiligte sich ebenfalls an der Kundgebung. In ihrem Redebeitrag unterstützte die Jugendfront die Forderung nach einem Ende jeglicher Kooperationen der Universität Innsbruck mit Israel, die dazu beitragen Israels verbrecherische Politik reinzuwaschen und verhindern, dass Israel international isoliert wird. Die Jugendfront nannte aber auch die Namen von fünf Beschäftigten der Universität, die als besonders aggressive Unterstützerinnen und Unterstützer Israels aufgetreten waren. Genannt wurden Prof. Dr. Daniel Burghardt, Dr. Nina Rabuza und Ass.-Prof. Dr. Christoph Schwarz als Unterzeichner und Unterzeichnerin eines offenen Briefs, der Hochschulleitungen dazu auffordert repressiven gegen die Palästinasolidarität an den Hochschulen vorzugehen. Cordula Trunk war wegen ihres aggressiven und untergriffigen Verhaltens auf einer Podiumsdiskussion in Wien aufgefallen. Univ.-Prof. Dr. Kerstin Neumann wiederum hatte eine Propagandaseite für Israel auf der Homepage der Uni Innsbruck eingereicht, die selbst der Uni zu weit ging und nach Protesten wieder gelöscht wurde.

Die Jugendfront der PdA forderte in ihrer Rede neben dem Ende der Kooperationen mit Israel auch „eine Zivilklausel für die österreichischen Universitäten, dh. eine Ende jeder Kooperation der Unis und Hochschulen mit Rüstungskonzernen und militärischen Forschungsprojekten“.

Die Universität Innsbruck hatte auf die Demonstration mit einer Schließung des Betriebes eineinhalb Stunden vor offiziellen Beginn der Versammlung reagiert. In einem Schreiben an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wurde vor der Demonstration gewarnt. Alle erhielten vorzeitig frei und Lehrveranstaltungen würden abgesagt, lediglich Prüfungen sollten stattfinden. Von Seiten der Universität wurde versucht den Eindruck zu erwecken, dass eine Gefahr für Personal und Studierende bestehen würde.

Palästina Protest Camp auf der Sowi

Später am Abend kam es zu einer spontanen Versammlung auf dem Sowi Campus. Aus der spontanen Versammlung erwuchs ein Solidaritätscamp mit Palästina, wie es auch schon in anderen Städten gegeben hatte. Friedlich wurden Zelte und ein Pavillon errichtet.

Als schließlich der Sicherheitsdienst der Sowi die Polizei informierte, wurde eine Dauerkundgebung versucht anzumelden. Die Polizei rückt nach einiger Zeit ohne das Camp zu räumen wieder ab. Vermutlich konnte keine der verantwortlichen Personen der Uni Innsbruck erreicht werden.

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Quelle: Zeitung der Arbeit