Tirol: Diskussion um Schwimmbadpreise

Übernommen von Zeitung der Arbeit:

In Hall in Tirol soll am 27. Juni das sanierte Freibad eröffnet werden. Doch bereits jetzt sorgen die gestiegenen Eintrittspreise für Diskussionen. Die Hall AG hat die Eintrittspreise teilweise fast verdoppelt. Das Tagesticket kostete bisher 4,50 Euro nach den Sanierungs- und Umbauarbeiten kostet es jz 8 Euro. Das Zwei-Stunden-Ticket ist von 3,20 Euro auf 5,70 Euro gestiegen und die Saisonkarte wurde von 78 Euro auf 140 Euro angehoben.

Für eine vierköpfige Familie mit zwei Kindern bedeutet das, dass sie zukünftig für einen Schwimmbadbesuch 24 Euro bezahlen muss, mit einem Jugendlichen und einem Kind ist noch ein bisschen teurer und kostet 25,70 Euro. Die Saisonkarte für eine vierköpfige Familie mit zwei Kindern kostet 424 Euro. Die Hall AG rechtfertigt die Preiserhöhungen damit, dass mit den öffentlichen Schwimmbädern ohnehin kein Gewinn erzielt werde, dass man in der Vergangenheit auch keine Pacht für den Grund an die Stadt bezahlt habe als Kostenzuschuss für das Freibad. Der Hall AG zufolge verursacht das Haller Schwimmbad ein jährliches Minus von 300.000 Euro. Die Ticketpreise wären außerdem seit 2015 nicht mehr erhöht worden.

Bürgermeister blockt ab

Das hat sich nun geändert, die Stadt hat mehr als neun Millionen Euro in die Sanierung des Freibades investiert. Um die dafür nötigen Kredite abzudecken, erhebt die Stadt nun eine Pacht von der Hall AG. Der Haller Bürgermeister Christian Margreiter blockt die Kritik an den hohen Preisen damit ab, dass damit das Minus geringer gehalten werden solle. Margreiter fügt hinzu: „Ich meine schon, dass Nutzer einen entsprechenden Beitrag für die Sanierung leisten müssen, weil die Sanierung ja zu ihrem Nutzen geschehen ist. Jetzt haben wir wieder ein tolles, saniertes Schwimmbad und ich kann vielen nur den 12er-Block bzw. die Jahreskarte empfehlen, die sogar leicht günstiger ist, als im Tivoli.“

SPÖ-Vizebürgermeisterin Julia Schmid fällt dazu nur ein einen Antrag zur Unterstützung von Menschen mit geringem Einkommen in den Gemeinderat einzubringen und zu betonen: „Es ist nicht in Ordnung, dass man mittlerweile schon auf das Sozialamt gehen muss und Einkommensnachweise aushändigt, damit man sich den Eintritt für das Schwimmbad leisten kann.“

PdA kritisiert generell höhe Ticketpreise

Die Partei der Arbeit Österreichs (PdA) in Tirol kritisiert generell die hohen Eintrittspreise in die Tiroler Schwimmbäder. Die PdA stellt fest, dass die arbeitenden Menschen in Österreich den höchsten Anteil an Steuern bezahlen. Während Unternehmen und Banken Profite aus der geleisteten Arbeit machen, ist ihr Anteil am Gesamtsteueraufkommen in Österreich geringer. Auf die Argumentation des Haller Bürgermeister, dass die Nutzerinnen und Nutzer einen Beitrag zur Sanierung leisten sollen, kann man nur antworten, dass sie das bereits tun, in dem sie Steuern bezahlen. Öffentlich Schwimmbäder sind ein Teil der öffentlichen Infrastruktur, die mit Steuern zu finanzieren und instand zu halten ist.

Die Partei der Arbeit hält außerdem fest, dass insbesondere in den letzten Jahren die Lebenserhaltungskosten für viele Menschen unerträglich in die Höhe geschnallt sind. Alleine die Preise für Lebensmittel sind in den letzten beiden Jahren um rund 50 Prozent gestiegen, den größten Anstieg gab es bei den Niedrigpreismarken. Die Entwicklung der Löhne und Gehälter blieben dem gegenüber weit zurück. In so einer Situation anzukommen und die Menschen dazu auffordern um fast 50 Prozent gestiegen Eintrittspreise zu bezahlen, ist mehr als zynisch. Die Partei der Arbeit fordert nicht nur in Hall sondern generell in Tirol niedrigere Eintrittspreise in die öffentlichen Schwimmbäder.

Quelle: Mein Bezirk

The post Tirol: Diskussion um Schwimmbadpreise appeared first on Zeitung der Arbeit.

Quelle: Zeitung der Arbeit