Solidarität mit dem Kampf in Kobanê und Suruç!
In mehreren deutschen Städten finden am Samstag Kundgebungen und Demonstrationen gegen das Massaker an fortschrittlichen Jugendlichen in der türkischen Grenzstadt Suruç statt. In Düsseldorf ist der Treffpunkt um 14.00 Uhr am Hauptbahnhof (Vorplatz). In Frankfurt/M. beginnt die Demonstration um 15.00 Uhr am Hauptbahnhof (Kaiserstr.).Berlin kommt ab 17.00 Uhr am U-Bahnhof Bernauer Straße zusammen. Stuttgart demonstriert ab 16.30 Uhr gegenüber dem Hauptbahnhof in der Lautenschlager Str. und Hamburg versammelt sich um 16.00 Uhr auf dem Hachmannplatz (Hauptbahnhof).
Wir dokumentieren nachstehend die uns zugegangenen Aufrufe zu diesen Aktionen in Düsseldorf und Berlin. Zudem mobilisiert ein breites Spektrum türkischer und kurdischer Organisationen mit einem eigenen Aufruf zu den Aktionen.
Düsseldorf: Sa., 25. Juli, 14.00 Uhr, Hauptbahnhof
Trauer und Wut erfüllte unsere Herzen, als wir vom feigen Bombenanschlag auf das Jugendcamp der SGDF in Suruç (Türkische Grenze) am Montag, den 20 Juli, erfuhren. Ein Anschlag, der den fortschrittlichen Projekten zum Wiedeaufbau der zerstörten Stadt Kobanê (Nord-Syrien) galt, und mindestens 32 junge Menschen in den Tod riss und unzählige verletzte.
Trauer und Wut erfüllt uns auch heute noch, mehrere Tage nach dem Anschlag, wenn wir die Bilder der Beerdigungen der ermordeten Genossinnen und Genossen sehen. Junge Menschen, die ein Stück Menschlichkeit im Herzen hatten, und dem Aufruf der SGDF (Föderation sozialistischer Jugendvereine) zum Aufbau unter anderem eines Kinderspielplatzes in Kobanê gefolgt sind, wurden durch einen Selbstmordanschlag schlagartig aus dem Leben gerissen.
Auch wenn wir die Gesichter der Mörder nicht kennen, kennen wir die Verantwortlichen: die verbrecherische Organisation »Islamischer Staat« (IS) und die ihn deckenden und unterstützenden NATO-Länder.
Von Beginn an dieses Krieges gegen die Rojava-Revolution in Nordsyrien unterstützte die Türkei aktiv den IS, unter anderem durch Weitergabe von Geheimdienstinformationen, illegale Waffenlieferungen und Behandlung verletzter IS-Kämpfer in türkischen Krankenhäusern. Auch die andauernde Hetze gegen die Kurden schürt ein Klima, in dem – wenn auch noch nicht offen – auf solche Taten hin gearbeitet wird.
Auch Deutschland mischt mit – z.B. durch Waffenlieferungen an Länder wie die Türkei, Katar und Saudi-Arabien; es ist unkontrollierbar, wo diese Waffen dann am Ende landen. Sie werden gerade jetzt genutzt, um an den Grenzen Rojavas Angriffe gegen die kurdischen Verteidigungseinheiten der Völker und Frauen (YPG und YPJ) zu führen; Die Türkei wird weiterhin mit deutschen Patriotraketen ›geschützt‹, die von 400 Bundeswehrsoldaten direkt an der Grenze zu Rojava kampfbereit gehalten werden. Auch die Verfolgung der Kurden in Deutschland aufgrund des ›PKK-Verbots‹ behindert aktiv den Kampf gegen den IS.
In Rojava, dem kleinen Autonomiegebiet der Kurden in Nordsyrien, wird seit Monaten ein mutiger Krieg gegen die Banden des IS geführt; ein Krieg gegen den Hass, ein Krieg für die Menschlichkeit und für die Hoffnung der Völker auf der ganzen Welt auf demokratisches Leben jenseits von Imperialismus und Neokolonialismus. Der Angriff des Islamischen Staats auf die Sozialisten der SGDF war dabei kein Zufall. Sie wollen mit allen Mitteln verhindern das sich die türkischen Revolutionäre mit der kurdischen Befreiungsbewegung verbinden – ihr Anschlag war direkt gegen die strategischen Ausrichtung der ›vereinigten Revolution‹ in der Türkei und Kurdistan gerichtet.
Wir als antifaschistiche und revolutionäre Bewegung hier im Herzen der Bestie, im imperialistischen Zentrum Deutschland, haben die Aufgabe und Pflicht, den Kampf der Unterdrückten auf der Welt mit dem, was wir haben, zu unterstützen. Der Kampf gegen den IS kann von uns sowohl vor Ort, in Rojava, als Teil der bewaffneten Einheiten und als Teil der Aufbau-Brigaden geführt werden. Der Kampf gegen den IS bedeutet aber auch Kampf gegen den deutschen Staat, gegen seine Rüstungsindustrie, gegen seine niderträchtige Heuchelei.
Deshalb sagen wir: den Widerstand in Rojava zu unterstützen ist gelebter Antifaschismus und gelebte internationale Solidarität.
Beteiligt euch an den Demonstrationen in Gedenken an die Gefallenen des Suruc-Massakers!
[3A] Revolutionäres Bündnis
Berlin: Sa., 25. Juli, 17.00 Uhr, U-Bahnhof Bernauer Str.
Solidarität mit Suruç und Kobanê! Nieder mit dem IS- und dem AKP-Terror!
Das Kurdistan Solidaritätskomitee Berlin schließt sich dem Aufruf der kurdischen, revolutionären Jugendbewegung an und fordert alle Linken, alle Menschen die für eine emanzipierte befreite Gesellschaft kämpfen auf am Samstag um 17 Uhr in den Wedding zu kommen und ein Zeichen zu setzen – Als Internationalist*innen werden wir uns von solchem Terror niemals einschüchtern lassen. Unsere Solidarität und unser Kampf im Gedenken an die 32 Ermordeten kann nur noch stärker und entschlossener werden!
Schluss mit der Kriminalisierung – Weg mit dem Verbot der PKK! Freiheit für alle politischen Gefangenen!
Kurdistan Solidaritätskomitee Berlin