22. Dezember 2024

Fidel Castro: Die Wirklichkeit und die Träume

Granma, 13. August 2015Pünktlich zu seinem 89. Geburtstag am heutigen 13. August veröffentlichte die Tageszeitung »Granma« einen neuen Artikel des früheren kubanischen Präsidenten Fidel Castro. Wir dokumentieren nachstehend die deutschsprachige Übersetzung.

Zu schreiben ist eine Art nützlich zu sein, wenn man in Betracht zieht, dass unsere leidgeprüfte Menschheit angesichts der unglaublichen Ignoranz, die uns alle umgibt, mit Ausnahme der Forscher, die in den Wissenschaften eine befriedigende Antwort suchen, besser und umfangreicher gebildet sein sollte. Ein Wort schließt in wenigen Buchstaben seinen unendlichen Inhalt ein.

Wir haben alle in unserer Jugend einmal von Einstein gehört, besonders nach der Explosion der Atombomben über Hiroshima und Nagasaki, die dem grausamen Krieg zwischen Japan und den Vereinigten Staaten ein Ende setzte. Als in dem Krieg, der durch den Angriff auf die Basis der Vereinigten Staaten in Pearl Harbor ausgelöst wurde, jene Bomben geworfen wurden, war das japanische Kaiserreich bereits besiegt. Da das Territorium der Vereinigten Staaten und ihre Industrien von dem Krieg nicht in Mitleidenschaft gezogen waren, wurden sie , angesichts einer Welt der Zerstörung, voll von Toten, Verletzten und Hungernden, zum reichsten und am besten bewaffneten Land der Erde. In der UdSSR und China haben zusammengenommen 50 Millionen Menschen ihr Leben verloren, hinzu kam eine gewaltige materielle Zerstörung. Fast alles Gold der Welt landete in den Truhen der Vereinigten Staaten. Heute schätzt man, dass die Goldwährungsreserven dieses Landes sich insgesamt auf   8.133,5 Tonnen Tonnen belaufen. Trotzdem haben die Vereinigten Staaten die in Bretton Woods unterschriebenen Vereinbarungen in Stücke zerrissen und einseitig erklärt, dass sie sich nicht länger dazu verpflichten, ihre Papierwährung durch die Feinunze Gold zu stützen.

Diese von Nixon angeordnete Maßnahme verletzte alle von Präsident Franklin Delano Roosevelt eingegegangenen Verpflichtungen. Nach Meinung einer hohen Anzahl von Experten auf diesem Gebiet schufen sie so die Grundlage für eine Krise, die neben anderen Unglücken droht, dem Wirtschaftsmodell des Landes einen schweren Schlag zu versetzen.

Währenddessen schuldet man Kuba Ausgleichssummen für Schäden, die sich auf viele Millionen Dollar belaufen, wie unser Land mit unwiderlegbaren Argumenten und Daten in allen seinen Beiträgen in den Vereinten Nationen vorgebracht hat.

Wie von der Partei und der Regierung Kubas deutlich herausgestellt wurde, werden wir als Zeichen des guten Willens und des Friedens zwischen allen Ländern dieser Hemisphäre und der Gesamtheit der Völker, die in der Menschheitsfamilie vereint sind, dazu beitragen, das Überleben unser Gattung auf dem bescheidenen Raum, der uns innerhalb des Universums zusteht, zu gewährleisten und nie nachlassen, für den Frieden und das Wohlergehen aller Menschen zu kämpfen, unabhängig von ihrer Hautfarbe oder dem Land ihrer Herkunft, sowie für das uneingeschränkte Recht aller, einen religiösen Glauben zu haben oder keinen religiösen Glauben zu haben.

Die Gleichheit aller Bürger bei ihrem Anspruch auf Gesundheit, Bildung, Arbeit, Ernährung, Sicherheit, Kultur, Wissenschaft und Wohlergehen, d.h. die gleichen Rechte, die wir proklamierten, als wir mit unserem Kampf begannen, zusätzlich zu denen, die aus unseren Träumen entstehen, wie Gerechtigkeit und Gleichheit für alle Bewohnder unserer Welt, das ist das, was ich allen wünsche. Denen, die die gleichen Ideen vollständig oder teilweise teilen, oder herausragendere, die in die gleiche Richtung weisen, sage ich Dank, meine lieben Landsleute.

Fidel Castro Ruz

August 13, 2015
1:23 a.m.

Quelle: Granma / RedGlobe

Reflexionen des Compañero Fidel