24. November 2024

Klare Verhältnisse in Augsburg

800 Menschen demonstrierten am Samstag gegen eine Zusammenrottung von Neonazis. Foto: RedGlobe

Naziaufmärsche scheinen bei zu großer Hitze einzulaufen. Gerade einmal zunächst sechs und am Ende elf Neofaschisten kamen am Samstag in Augsburg zu einer großspurig angekündigten »Lesung« aus Anlass des Augsburger Friedensfestes zusammen. Ihnen standen nicht weniger als 800 Menschen gegenüber, die sich an einer vom Bündnis für Menschenwürde unter dem Motto »Augsburg ist bunt« angemeldeten Gegenkundgebung beteiligten. Zu sehen waren Fahnen und Transparente von ver.di, DFG-VK, VVN-Bund der Antifaschisten, DKP, SDAJ, Grünen, SPD und anderen. Aus der Türkei stammende Einwohner der Fuggerstadt beteiligten sich ebenso wie Bürgermeisterin Eva Weber, Kirchenvertreter und Stadträte.

Die verloren in einer Ecke des Jakobsplatzes herumstehenden Neonazis durften sich stundenlang anhören, dass sie in der Fuggerstadt nicht erwünscht sind. Von Stolze Deutsche verloren auf dem Jakobsplatz. Foto: RedGlobeRednern wurden sie als »Dudelsackidioten«, »Vollpfosten« und »Deppen« tituliert, und in Sprechchören wurde ihnen nahegelegt: »Nazis steigt ins Auto ein, lasst den Haider nicht allein«. Vermutlich zutreffend wurde außerdem konstatiert: »Ohne den Verfassungsschutz wärt Ihr nur zu dritt!«

Zu der Zusammenrottung der Neofaschisten hatte die »Bürgerinitiative Ausländerstopp« um den früheren NPD-Funktionär Roland Wuttke aufgerufen. Diese Gruppierung hatte schon bei den Kommunalwahlen im vergangenen Jahr antreten wollen, konnte damals jedoch nicht genügend Unterstützungsunterschriften für eine Kandidatur sammeln. Heute zeigte sich erneut, dass der Zuspruch für das braune Pack in Augsburg begrenzt ist.

Antifa