Warnstreik bei der AWO
Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) ruft die Beschäftigten der Arbeiterwohlfahrt (AWO) am Mittwoch und Donnerstag, 29.6. und 30.6.2016, zu einem Warnstreik auf. Hintergrund ist, dass die Beschäftigten bei der AWO in Berlin bis 2003 so viel verdienten wie Beschäftigte im öffentlichen Dienst. Heute sind es etwa 15 bis 18 Prozent weniger. Seit November 2015 führen die AWO Gliederungen und ver.di Tarifverhandlungen für die rund 1600 Betroffenen. Trotz des Bekenntnisses, dass die AWO-Tarifgemeinschaft ebenso wie ver.di einen Tarifvertrag anstrebt, der dem Niveau des Tarifvertrages für die Beschäftigten des Landes Berlin (TV-L Berlin) entspricht, hat die Unternehmerseite bisher kein Angebot vorgelegt, mit dem das Ziel in angemessener Zeit realisiert werden kann.
ver.di-Verhandlungsführerin Meike Jäger dazu: »Die nächste Verhandlungsrunde wird am 4.7.2016 stattfinden. Wir erwarten an diesem Tag ein verbindliches Angebot mit klarer Perspektive. Für Lösungsansätze, die einen Stufenplan vorsehen, haben wir unsere Verhandlungsbereitschaft deutlich gemacht.« Die zuständige Gewerkschaftssekretärin Josephine Merkl ergänzt: »Die Beschäftigten wollen endlich wieder gleiches Geld für gleiche Arbeit in den sozialen Diensten – sie wollen die Ungleichbehandlung zwischen Eigenbetrieben und Trägern der Wohlfahrt beenden. Daher haben sich die Beschäftigten für diesen erneuten Warnstreik entschieden.«
Die AWO-Tarifgemeinschaft besteht aus dem AWO-Landesverband Berlin, der AWO pro:mensch GmbH Berlin sowie den Kreisverbänden Mitte, Spandau, Südost, Südwest, Spree-Wuhle sowie teilweise auch deren Töchtern. Weitere Kreisverbände haben ihre Beteiligung an der Tarifgemeinschaft angemeldet. Insgesamt arbeiten bei der AWO in Berlin mehr als 1600 Beschäftigte in allen Bereichen der saozialen Arbeit, insbesondere in der Kinderbetreuung und Jugendarbeit, Flüchtlingsarbeit und Migrationsberatung oder der ambulanten Pflege. Vertreten wird die Tarifgemeinschaft durch den Arbeitgeberverband der AWO.