80 Jahre danach: »No Pasarán!«
Aus Anlass des 80. Jahrestages der Aufstellung Internationaler Brigaden zur Unterstützung der Spanischen Republik fand am Sonnabend in Berlin eine Kundgebung am Denkmal für die deutschen Interbrigadisten statt. Rund 150 Menschen waren trotz regnerischen Wetters zu der einen vorwärtsstürmenden Kämpfer mit Schwert in der Hand darstellenden Ehrenmal am Volkspark Friedrichshain gekommen. Unter den Gästen befanden sich neben Angehörigen ehemaliger Spanienkämpfer die Linke-Bundestagsabgeordnete Gesine Lötzsch, der frühere DDR-Ministerpräsident Hans Modrow und Spaniens Botschafter Pablo García-Berdoy.
Der Diplomat hob in seiner kurzen Ansprache vor dem Ehrenmal und der Fahne der Interbrigadisten die internationale Bedeutung des Spanischen Bürgerkrieges hervor. Es habe sich um einen europäischen Konflikt am Vorabend des Zweiten Weltkrieges gehandelt. Hannelore Schliwinski, Tochter eines Kämpfers der Internationalen Brigaden, kritisierte, dass es in Berlin noch immer Gedenkstätten für die Mörder der deutschen Legion Condor gebe. So trage die von den Hitlerfaschisten so benannte »Spanische Allee« in Berlin noch immer ihren Namen, während nur ein kleiner Platz in der Nähe den Namen der von den deutschen Faschisten bombardierten baskischen Stadt Guernica trägt. Gesine Lötzsch forderte, die Geschichte der Interbrigaden im Schulunterricht zu behandeln. Es sei erschreckend, dass junge Leute heute in den Bildungsstätten nichts mehr über den Kampf der Antifaschisten erfahren, so die Politikerin.
Musikalisch umrahmt wurde die Kundgebung mit Liedern des spanischen Krieges durch den Berliner »Straßenchor« sowie durch einen jungen Rapper, der eigens für diesen Anlass ein Lied zu Ehren der Freiheitskämpfer verfasst hatte. Nachdem die Teilnehmer Blumen an der Gedenktafel niedergelegt hatten, endete die Veranstaltung mit dem gemeinsamen Singen der »Internationale«.