Keine Mehrheit für den Frieden
Beim Referendum in Kolumbien über den zwischen der Regierung und der FARC-Guerilla ausgehandelten Friedensvertrag hat eine knappe Mehrheit gegen das Kriegsende votiert. Wie die Wahlbehörde nach der Schnellauszählung von 99,5 Prozent der Stimmen mitteilte, liegt das »Nein« mit 50,23 Prozent der Stimmen vorn, für den Frieden votierten demnach nur 49,76 Prozent. Die Beteiligung lag bei 37,5 Prozent.
Sowohl bei den im Ausland lebenden Kolumbianern als auch in den besonders vom jahrzehntelangen Bürgerkrieg betroffenen Regionen und in der Hauptstadt Bogotá gab es eine Mehrheit für das »Ja«. In den Provinzen des kolumbianischen Zentrums konnte dagegen die Angstpropaganda der rechten Opposition um Expräsident Álvaro Uribe punkten. Hier gab es Mehrheiten gegen den Frieden.
Die Folgen dieses Ergebnisses für Kolumbien sind vollkommen unklar. Die Regierung hatte eine von den Rechten geforderte Nachverhandlung des Friedensabkommens im Vorfeld der Abstimmung ausgeschlossen. Auch ist offen, wie die Guerilla auf diese Ohrfeige reagieren wird.
Quelle: Registraduria / RedGlobe