Hunderttausende auf der Plaza de la Revolución: »Ich bin Fidel!«
Mit einer bewegenden Massenkundgebung auf der Plaza de la Revolución im Herzen von Havanna haben Hunderttausende Menschen am Dienstag abend (Ortszeit) Abschied vom Comandante en Jefe Fidel Castro genommen. Zu der Kundgebung waren Repräsentanten aus aller Welt angereist, unter ihnen die Präsidenten Nicolás Maduro aus Venezuela, Evo Morales aus Bolivien und Rafael Correa aus Ecuador. Auf der Ehrentribüne nahmen unter anderem der frühere Präsident Uruguays, Pepe Mujica, und der griechische Ministerpräsident Alexis Tsipras Platz. Hochrangige Delegationen waren auch aus China, Vietnam, Russland und zahlreichen afrikanischen Staaten nach Havanna gekommen. Von der Masse auf dem Platz war immer wieder der Slogan zu hören »Yo soy Fidel« – »Ich bin Fidel!«
Nicaraguas Präsident Daniel Ortega eröffnete seine Ansprache mit der Frage »Wo ist Fidel?«. Die Menge antwortete ihm: »Hier!« Er verurteilte die noch immer bestehende Blockade der USA gegen Kuba als Verbrechen und erinnerte noch einmal an die langjährige Unterstützung Kubas für das sandinistische Nicaragua.
Nicolás Maduro berichtete, dass Fidel ihm und Evo Morales bei ihrem Besuch zu Fidels 89. Geburtstag gesagt habe, er werde bei ihnen sei, bis er 90 Jahre alt sei. Erschrocken habe er Fidel darauf gesagt: »Nein, Comandante, Sie dürfen uns nicht alleine lassen.« Doch Fidel habe ihm erklärt: »Ich habe meine Aufgabe hier erfüllt. Jetzt seid ihr dran.« Und Maduro bekräftigte, gerichtet an die Massen auf der Plaza de la Revolución und an die Staatschefs auf der Tribüne:»Jetzt sind wir dran!« Es gehe jetzt darum, im Sinne Fidels den Aufbau des Sozialismus fortzusetzen, »denn die Aufgabe eines Revolutionärs ist es, die Revolution zu machen!«
Als letzter Redner erinnerte Kubas Präsident Raúl Castro an große Momente der kubanischen Geschichte, die oft mit Reden Fidels auf dieser Plaza verbunden waren, etwa die Alphabetisierungskampagne 1961, der Sieg über die Söldnerinvasion in der Schweinebucht im selben Jahr oder auch der Anschlag auf ein kubanisches Verkehrsflugzeug 1976. Er bekräftigte, dass das revolutionäre Kuba seinen Kurs fortsetzen werde: »Hasta la victoria siempre!«