Studierende gründen alternative Gewerkschaft
Am morgigen Freitag beginnt im Studierendenhaus zu Frankfurt-Bockenheim der Gründungskongress der alternativen Gewerkschaft unter_bau. Neben VertreterInnen von anderen Initiativen und Organisationen aus Deutschland, die sich gegen prekäre Beschäftigungsverhältnisse und für die Demokratisierung im Hochschulbereich engagieren werden auch internationale Gäste am Kongress teilnehmen.
„Mit der Gründung der neuen Gewerkschaft betritt ein ganz neuer Player das hochschulpolitische Spielfeld in Deutschland“, sagt die Pressesprecherin der Initiative Anna Yeliz Schentke. Manuel Müller, ebenfalls Pressesprecher der Initiative, ergänzt: „Wir haben uns in den letzten eineinhalb Jahren sehr gut vorbereitet und sind heiß darauf, endlich loslegen zu könnten. Der Kongress soll dafür ein feierlicher Auftakt sein.“
Grußworte zum Auftakt am Freitag, den 18. November, gibt es ab 18 Uhr unter anderem von der Basisgewerkschaft IWW aus New York, von der schwedischen Bildungsgewerkschaft der Basisgewerkschaft an der Universität Umeå sowie von BildungsaktivistInnen aus Paris. Außerdem diskutieren am Freitagabend ab 20 Uhr VertreterInnen der studentischen Kampagne Lernfabriken meutern, des Netzwerks Gute Arbeit in der Wissenschaft, des Forums kritische Wissenschaften und des unter_bau mit einem Aktivisten der französischen Studierendengewerkschaft Solidaires Étudiant-e-s. Moderiert wird das Gespräch von Julia Hoffmann aus der Redaktion der Wochenzeitung Jungle World. Der Eröffnungstag am Freitag ist öffentlich. Auch die Presse ist herzlich eingeladen.
Am Samstag werden dann die Statuten der neuen Gewerkschaft samt Anhängen beraten und beschlossen, darunter auch die tarifpolitischen Richtlinien. Am Sonntag schließlich wählt der Kongress das Sekretariat der Gewerkschaft und vergibt die weiteren Mandate, etwa für themenspezifische Arbeitskreise. An diesen beiden Tagen tagt der Kongress nur unter Mitgliedern. Der Presse stehen aber auch an diesen Tagen jederzeit AnsprechpartnerInnen zur Verfügung. Zudem lädt der unter_bau am Sonntag, den 20. November, um 12 Uhr zu einem Pressegespräch in dem Raum K3 des Studierendenhauses.
„Vor der Übernahme der Bäckerei backen wir erstmal kleine, aber köstliche Brötchen und wollen unter anderem die tarifvertragliche Einbindung der studentische Hilfskräfte, die Entfristung der Verträge im Mittelbau und das Insourcing von sogenannten externen Dienstleistungen erreichen“, sagt Schenkte. „Unser langfristiger Anspruch ist aber nicht weniger als eine umfassende Transformation der Hochschulstrukturen hin zu sozialer Gerechtigkeit und basisdemokratischer Selbstverwaltung – zunächst an der Goethe-Uni, dann auch überregional und international“ erklärt Müller abschließend.
Weitere Informationen: https://unterbau.org/