Urabstimmung an Berliner Flughäfen
Die ver.di-Tarifkommission für die Bodenverkehrsdienste auf den Berliner Flughäfen hat heute beschlossen, vom 28. Februar bis zum 3. März 2017 die Urabstimmung an beiden Standorten Tegel und Schönefeld durchzuführen. Nach erfolgreicher Urabstimmung, bei der mindestens 75 Prozent der ver.di-Mitglieder für Streik stimmen müssen, wäre dann ein unbefristeter Arbeitskampf möglich. Die Gewerkschaft wird am 3. März 2017 die Urabstimmungsergebnisse bekannt geben und über das weitere Vorgehen informieren.
»Unser Ziel ist nicht ein unbefristeter Streik auf den Berliner Flughäfen, sondern eine faire Lösung am Verhandlungstisch. Die Arbeitgeber sind am Zug, um mit einem verhandlungsfähigen Angebot weitere Verhandlungen und letztlich eine Lösung des Tarifkonfliktes zu ermöglichen. Wenn die Arbeitgeber jedoch weiterhin auf ihren nicht hinnehmbaren Positionen beharren, droht eine Eskalation des Konfliktes«, sagte Enrico Rümker, verdi-Verhandlungsführer.
Die Tarifverhandlungen zwischen der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) und den Unternehmern der Berliner Bodenverkehrsdienste, die durch den Allgemeinen Verband der Wirtschaft für Berlin und Brandenburg e. V. vertreten werden, sind am vergangenen Freitag, dem 17. Februar 2017 von ver.di für gescheitert erklärt worden.
Der zurzeit geltende Tarifvertrag ist allgemeinverbindlich und muss von allen Firmen angewendet werden, die Bodenverkehrsdienstleistungen anbieten. Tätig sind in Tegel und Schönefeld über 2.000 Beschäftigte zurzeit neben der WISAG mit ihren Tochter- und Subunternehmen, die Aeroground Berlin GmbH mit ihrem Tochterunternehmen HSD, die Swissport Berlin GmbH, die Ground Solution Berlin GmbH und deren Tochterunternehmen und die AHS Berlin Aviation Handling Service GmbH. Diese genannten Unternehmen sind vom Tarifkonflikt betroffen.
ver.di fordert bei einer Vertragslaufzeit von zwölf Monaten Vergütungsverbesserungen von einem Euro pro Stunde. Ein Beschäftigter erhält zurzeit etwa 11,-€/Stunde. Zudem will ver.di erreichen, dass das Tarifsystem verbessert wird und Beschäftigte verbesserte Aufstiegsmöglichkeiten erhalten. Nach fünf Verhandlungsrunden liegt nur ein unzureichendes Angebot vor, dass von der ver.di Verhandlungskommission als nicht verhandelbar angesehen wird. Aus der Sicht der Unternehmer soll der Tarifvertrag über vier Jahre gelten und die Entgelte sollen sich jeweils um ein Prozent pro Jahr, das entspricht in etwa ca. 10 Cent pro Stunde, erhöhen.