23. November 2024

Berliner Flughäfen: ver.di gibt Unternehmern Bedenkzeit

verdiIm Tarifkonflikt bei den Bodenverkehrsdiensten auf den Berliner Flughäfen Tegel und Schönefeld gibt es keine Bewegung. Die Arbeitgeberseite, vertreten durch den Allgemeinen Verband der Wirtschaft für Berlin und Brandenburg e. V., hatte am Dienstag, dem 7. März 2017 zwar ein neues Angebot vorgelegt, was aber die ver.di-Tarifkommission als nicht verhandelbar zurückwies.

Nach Vorstellungen der Arbeitgeber soll innerhalb von drei Jahren eine Volumensteigerung von 8 Prozent zur Verfügung stehen, wovon allerdings nicht nur Einkommenssteigerungen, sondern auch Verbesserungen im Tarifvertrag finanziert werden müssten. ver.di geht davon aus, dass bei diesem Angebot die durchschnittlichen Stundenlöhne in der niedrigsten Vergütungsgruppe um rund 0,27 € jährlich steigen. Ein für die betroffenen Unternehmen typischer Teilzeitbeschäftigter, der 130 Stunden/monatlich arbeitet, würde somit im Jahr 2017 monatlich nur rund 35 € brutto mehr erhalten. Bei Vollzeitbeschäftigung würde die Steigerung 43 € brutto betragen. „Viele der Beschäftigten bei den Bodenverkehrsunternehmen sind Geringverdiener und müssen zusätzlich aufstocken, um über die Runden zu kommen. Das Angebot der Arbeitgeber reicht damit nicht annähernd aus, die Einkommenssituation der Beschäftigten merklich zu verbessern. Daher ist im Augenblick leider keine Lösung des Tarifkonfliktes in Sicht“, so ver.di-Verhandlungsführer Enrico Rümker. ver.di fordert bei einer Vertragslaufzeit von einem Jahr einen Euro pro Stunde mehr sowie zusätzlich strukturelle Verbesserungen im Tarifvertrag.

„Damit liegen die Forderungen von ver.di und das Angebot der Arbeitgeber nach wie vor sehr weit auseinander, die geforderten Aufstiegs- und Entwicklungschancen, die im Tarifvertrag aufgenommen werden sollen, sind nicht berücksichtigt“, so Enrico Rümker.

Die Gewerkschaft hat die Arbeitgeberseite informiert, dass die Tarifkommission das Angebot einstimmig abgelehnt hat. Der morgige Mittwoch, 8. März 2017, soll den Arbeitgebern als weitere Frist gewährt werden, die Position der Gewerkschaft zu bewerten und gegebenenfalls das Angebot nachzubessern. Am Mittwoch wird deshalb nicht gestreikt.

Der zurzeit geltende Tarifvertrag ist allgemeinverbindlich und muss von allen Firmen angewendet werden, die Bodenverkehrsdienstleistungen anbieten. Tätig sind in Tegel und Schönefeld über 2.000 Beschäftigte zurzeit neben der WISAG mit ihren Tochter- und Subunternehmen, die Aeroground Berlin GmbH, die Swissport Berlin GmbH, die Ground Solution Berlin GmbH und deren Tochterunternehmen und die Aviation Handling Service.

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