Blockaden erfolgreich: AfD-Parteitag startet mit Verspätung
Rund 3.000 Menschen haben heute morgen in Köln auf beiden Rheinseiten und aus allen Himmelsrichtungen den Bundesparteitag der »Alternative für Deutschland« (AfD) in Köln umzingelt und die Zufahrtswege versperrt. Eine der Blockaden kam auf weniger als 100 Meter an das von der Polizei abgeriegelte Maritim-Hotel heran, dem Tagungsort der ultrarechten Partei. Zum eigentlich vorgesehenen Zeitpunkt der Eröffnung war der Versammlungssaal noch weitgehend leer. Den AktivistInnen der Kampagne »Solidariät statt Hetzte« ist es also gelungen, die Anreise der AfD-Delegierten zu verzögern. Nur vereinzelt erreichen die Delegierten unter Polizeibegleitung pünktlich den Tagungsort.
»Entgegen der von der Polizei verbreiteten Gewaltszenarien zeigen die Blockaden genau das von uns angekündigte Bild: bunt, vielfältig und entschlossen«, sagte Reiner Krause, Anmelder der Demonstration Solidarität statt Hetze. Sein Kollege Jan Sperling ergänzte: »Ich freue mich über die breite Beteiligung an den Blockaden. Dass die AfD mit Problemen zu kämpfen hat, ist eine gute Nachricht für alle, die von Rassismus, Sexismus und Homophobie betroffen sind, wie sie von der gesellschaftlichen Rechten vorangetrieben werden. Wir setzen mit unseren Blockaden ein unmissverständliches Zeichen für eine freie, solidarische Gesellschaft, in der völkischer Rassismus und Antisemitismus kein akzeptabler Teil der Debatte sind.« Kritik gab es am unverhältnismäßigen bis brutalen Vorgehen der Polizei gegen friedlich sitzende BlockiererInnen.
Nach Beginn des Parteitages begannen sich die Blockaden aufzulösen. Nach einer Auftaktkundgebung ziehen die AktivistInnen zum Heumarkt, wo eine Großkundgebung stattfinden soll. Insgesamt rechnen die Behörden mit 50.000 Menschen, die ihren Protest gegen die AfD zum Ausdruck bringen wollen.
Quelle: Solidarität statt Hetze / RedGlobe