Antimilitaristischer Protest in der Gedächtniskirche
Seit etwa 11.30 Uhr protestieren Antimilitarist*innen mit einer Kletteraktion während des Bittgottesdiensts, in der Berliner Kaiser Wilhelm Gedächtnis Kirche gegen Kriegseinsätze und die Verstrickung der Kirche mit der Bundeswehr.
Zwei Person haben sich mitten im Kirchenraum an dem Geländer der Empore abgeseilt und entrollten ein Transparent mit der Aufschrift „War starts here“. Damit reihen sie sich in die gleichnamige Kampagne „War starts here“ ein die sich zur Aufgabe gemacht hat Orte zu markieren an denen Kriege vorbereitet werden.
Anlass für die Aktion ist der Auftritt vom Militärbischof Rink und der Verteidigungsministerin von der Leyen während des Bittgottesdienstes beim evangelischen Kirchentag. Diese freuen sich in Zeiten steigenden Personalbedarfs über die gebotene Bühne, nicht nur von Kirchen, auch von Schulen. Damit legitimieren sie ihr weltweites Agieren und Töten.
„Die Bundeswehr behauptet, weltweit für Friedenssicherung und Demokratie zu kämpfen. In Wirklichkeit geht es aber nicht um den Bau von Brunnen und Schulen, sondern darum, den Zugang zu Rohstoffen für die deutsche Wirtschaft zu sichern“, erklärt Egmont als einer der Beteiligten.
Eine der Hauptursachen für Flucht sind kriegerische Ausseinandersetzungen. Und wenn diese nicht direkt durch deutsches Militär verursacht werden, dann ist zumindest die Chance groß, dass Waffen aus deutscher Produktion darin verwickelt sind. „Deutschland ist einer der größten Waffenexporteure weltweit und die deutsche Politik, allen voran die Verteidigungsministerin, tut wenig um das zu ändern – zu gut sind die Steuereinnahmen aus diesen Geschäften.“ erklärt Diotima.
Und wenn die Menschen dann auf ihrer Flucht nach Europa kommen sind sie auch nicht willkommen. Mit Stacheldraht oder Militärschiffen werden sie aufgehalten und so auf noch gefährlichere Routen gezwungen.
„Sowohl bei der Rohstoffsicherung, die die Bundeswehr inzwischen sogar offiziell als eine ihrer Hauptaufgaben angibt, als auch bei der Bekämpfung von Migrationsbewegung geht es letztendlich darum, den Kapitalismus weiter am Laufen zu halten“ betont Johanna, eine der Aktivist*innen.
Dank der neuesten Enthüllungen steht die Bundeswehr ohnehin in der Kritik offen für Rechtsextremist*innen und Neonazis zu sein. Selbst Frau von der Leyen verspricht Reformen. Die Aktivist*innen dagegen fordern nicht Reformen sondern eine komplette Abschaffung aller Armeen.