Hohe Beteiligung bei Wahl in Venezuela
Sprecher des »Comando Zamora«, des Wahlkampfstabes der Vereinten Sozialistischen Partei Venezuelas (PSUV), haben gegen 14.30 Uhr (Ortszeit) bei einer Pressekonferenz in Caracas eine erste Zwischenbilanz des Wahltages gezogen. Jorge Rodríguez, Bürgermeister des Municipio Libertador in Caracas, und der PSUV-Fraktionschef in der Nationalversammlung, Héctor Rodríguez, zeigten sich dabei insbesondere begeistert von der sich abzeichnenden hohen Beteiligung an der Abstimmung. Héctor Rodríguez prognostizierte eine der höchsten Beteiligungen in der Geschichte Venezuelas. Er stützte sich dabei auf die Zahl der erfassten »Carnet de la Patria«.
Die Inhaber dieses parallelen Ausweises, über den die Beteiligung an den sozialen Missionen in Venezuela erfasst wird, waren aufgerufen, nach der Stimmabgabe ihren »Ausweis des Heimatlandes« an »Trikolore-Punkten« in unmittelbarer Nähe der Wahllokale scannen zu lassen. Diese Daten würden in Echtzeit an das Wahlkampfzentrum des »Comando Zamora« übermittelt, teilte Héctor Rodríguez mit. Auf dieser Grundlage könne man bereits feststellen, dass insbesondere unter den älteren Menschen die Teilnahme an der Wahl überwältigend hoch sei.
Konkrete Zahlen nannte er nicht, und auch Jorge Rodríguez verwies auf entsprechende Stellungnahmen des Nationalen Wahlrates (CNE). Als Vorwegnahme der offiziellen Zahlen präsentierte er jedoch ein strahlendes Lächeln.
Seit den frühen Morgenstunden zeigen die staatlichen Medien Aufnahmen langer Schlangen vor den Wahllokalen. Insbesondere um das große Veranstaltungszentrum Poliedro drängten sich Menschenmassen. Das Poliedro dient heute als Ausweich-Wahllokal für die Menschen aus den Stadtvierteln von Caracas, die zuletzt von gewaltsamen Ausschreitungen erschüttert wurden und wo eine ordungsgemäße Durchführung der Abstimmung als nicht gewährleistet schien. Die hohe Wählerzahl dort wurde in den staatlichen Medien als Demonstration der Betroffenen gegen die Gewalt gewertet.
Auch über Twitter und Facebook posteten Venezolanerinnen und Venezolaner unzählige Fotos von den Wahllokalen. Oppositionelle versuchen teilweise, mit Aufnahmen von Zentren, an denen nur wenige Menschen warten, dagegen zu halten.