»Lebensqualität für Sie oder Profit für die da?«
Letzten Samstagnachmittag standen die Aktivisten der KPL-Sektion Zentrum zum ersten Mal nach der Sommerpause wieder am Anfang der Avenue de la Gare gegenüber dem Star, wo sie jetzt bis zum 8. Oktober jeden Samstag zu finden sein werden.
Es gab wohl weniger Passanten und erheblich mehr Touristen, dafür aber umso mehr Gespräche, darunter auch das Paar aus dem Ösling, das sich freute, uns zu sehen, denn: »Sowas gibt’s bei uns da oben nicht.« Und das bedauerten sie.
Tatsächlich betreffen die Probleme, die in der Hauptstadt geschaffen werden mit der Überkonzentration der Arbeitsplätze – 47 Prozent (laut Wirtschafts- und Sozialrat) der 431.549 des ganzen Landes Ende Juni, die nach neuesten Statec-Zahlen Ende Juli schon 432.443 ausmachten – das ganze Land. Auf die 203.248 Arbeitsplätze streben gar viele der 183.659 Grenzgänger, aber auch etliche aus anderen Gemeinden des Landes, und das schafft das Zuviel an Verkehr zusammen mit den weiteren 20% der Arbeitsplätze in den Gemeinden direkt rund um die Hauptstadt, der sich in den Staus ausdrückt, die letztlich die Lebensqualität aller vernichten – in der Stadt wie im Land, aber auch die der Grenzpendler. Wobei der Zug keine Alternative ist, da die Passagiere in den Pendlerzügen wie Heringe in der Tonne transportiert werden: da paßt wirklich niemand mehr zusätzlich rein.
Das ist der DP aber egal: sie findet auf Seite 22 der an jeden Haushalt verschickten Hochglanzbroschüre: »mir komme gutt virun . . .«. Das ist Realitätsverweigerung pur, die nur noch damit getoppt wird, daß die Bürgermeisterin auf Seite 3 verkündet: »Mir hun 8 500 Wunnenge geneemegt«, die Bilanz in Zahlen auf Seite 10 – nachdem wir sie zusammengezählt haben, was die Tabelle nicht liefert – nur 6.111 genehmigte Wohnungen in 717 Ein- und 863 Mehrfamilienhäuser ergeben. Wie sollen wir so etwas bezeichnen: als Bluff, Unwahrheit oder bewußte Lüge? Wobei auffällt, daß 2017 bis zum Sommer nur 177 Wohnungen genehmigt wurden.
Das alles ist zu wenig für eine Bevölkerung, die laut Seite 4 »in den letzten 10 Jahren« um 30% gewachsen ist – konkret waren es 20.000 in der letzten Legislaturperiode, wofür die genehmigten 6.111 Wohnungen auch dann zu wenig wären, wären sie schon fertig, was sie natürlich nicht sind.
Es gibt natürlich Lösungen für die angesprochenen Probleme. Ein Teil davon stand auf dem Flugblatt dieser Woche (es war am Samstag in diesen Spalten zu lesen), ein weiterer Teil folgt nächste Woche, und alles zusammen gibt es beim Informations- und Diskussionsabend am Montag, 4. September ab 19.30 Uhr in der »salle VIP« der Brasserie Ekiba im hauptstädtischen Bahnhofsviertel (12-14, rue de Strasbourg). Merkt den Termin vor, kommt und bringt Freunde und Bekannte mit – Eintritt frei.
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