Generationswechsel bei der DFG-VK
Am Wochenende traf sich die Deutsche Friedensgesellschaft – Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen (DFG-VK) in Berlin zu ihrem 21. Bundeskongress. Dabei wurden nicht nur die Weichen für die zukünftige Friedenarbeit gestellt, die Organisation feierte mit Festreden von Margot Käßmann und Semih Sapmaz auch ihr 125-jähriges Bestehen.
»Dieser Kongress war ein starkes Zeichen für die Verjüngung unseres Verbands«, freute sich die am Sonntag auf dem Bundeskongress der DFG-VK in den SprecherInnenkreis gewählte Katharina Müller. Neben der 28-jährigen wurden auch Benno Malte Fuchs (29) und Thorge Ott (24) mit jeweils über 80 Prozent der Stimmen zu Sprechern des Verbands gewählt. »Wir haben jetzt ein gutes Team aus jüngeren und erfahrenen Sprecherinnen und Sprechern«, so Müller. Die Sprecher Ralf Buchterkirchen, Thomas Carl Schwoerer, Torsten Schleip, Jürgen Grässlin sowie der Bundeskassierer Christoph Neeb wurden in ihren Ämtern bestätigt. Zum neuen politischen Geschäftsführer wurde Michael Schulze von Glaßer gewählt. »Wer noch immer das Bild einer ›alten‹ Friedensbewegung hat, liegt falsch«, so der 31-jährige. Bereits in den vergangenen beiden Jahren habe die DFG-VK durch modernere Aktionsformen und Themen, die speziell auch junge Leute interessieren, einen Generationenwandel eingeleitet – beim Bundeskongress in Berlin sei dieser nun auch mit überwältigendem Votum in die Verbandsstrukturen getragen worden.
Im Vorfeld hatte es jedoch Auseinandersetzungen um den Umgang der Verbandsspitze mit dem scheidenden politischen Geschäftsführer Monty Schädel gegeben. Er warf Schleip, Schwoerer und Neeb Mobbings und Diskriminierung vor. Sie hätten ihn nach bereits früher erfolgten Angriffen selbst nach einem schweren Herzinfarkt im Februar 2017 nicht in Ruhe gesunden lassen. »Während ich nach einem schweren Herzinfarkt im Krankenbett liege und Ärzte um mein Leben kämpften, fängt mein Arbeitgeber an darüber zu diskutieren, wie er mich entlassen kann? Und anstelle ein halbes Jahr der Gesundung abzuwarten, wie dann der Bundeskongress entscheidet und wie ich mich dann verhalte, wird mir durch die drei Personen unterstellt, ich würde den Verband dann ausnützen, wenn ich eine Wahlniederlage erleiden würde, weil mich die Delegierten nicht wählen würden, weil ich krank bin. Eine ehrverletzende Unterstellung bei meiner Biografie in und mit diesem Verband!«