junge Welt berichtet vom Weltsozialforum
Die in Berlin erscheinende Tageszeitung junge Welt wird mit einem Korrespondenten auf dem vom 13. bis 17. März in Salvador de Bahia im Nordosten Brasiliens stattfindenden Weltsozialforum vertreten sein und auch in einem speziellen Blog von dort berichten. Es handelt sich um den bereits vierzehnten Gipfel der globalen Bewegung von Nichtregierungsorganisationen und sozialen Bewegungen, die 2001 in der südbrasilianischen Metropole Porto Alegre gegründet worden war. Zuletzt war ein solcher 2016 im kanadischen Montreal abgehalten worden. Das Motto der diesjährigen Veranstaltung lautet: »Widerstehen heißt gestalten, widerstehen heißt verändern.«
Die Veranstalter erwarten 60.000 Aktivisten aus 120 Ländern zum Event, das am kommenden Dienstag mit einer Großdemonstration eröffnet werden soll. In den Debatten und Seminaren, die meisten davon werden auf dem Campus der staatlichen Universität von Bahia (Ufba) stattfinden, sollen neue Strategien gegen den Neoliberalismus, gegen Krieg und Völkermord sowie die antidemokratischen Umstürze beraten werden. Brasilien selbst steht seit dem Parlamentsputsch 2016 ohne gewählte Regierung da, die Politik des Präsidenten Michel Temer ordnet sich den Interessen der konservativen reichen Elite und der Führungsmacht USA unter.
Das Forum wird in diesem Jahr nicht zuletzt im Zeichen der internationalen Solidarität mit Brasiliens früherem Präsidenten Lula da Silva von der Arbeiterpartei PT stehen. Dessen Freiheit ist durch ein politisch motiviertes Urteil bedroht, der Favorit für die im Herbst anstehenden Präsidentschaftswahlen könnte von einer parteiischen Justiz von diesen ausgeschlossen werden. Einen wichtigen Platz wird im Rahmen dieses WSF auch die am 16. März 2018 stattfindende »Weltversammlung der Frauen« gegen Machismus, Rassismus und LBGT-Phobien einnehmen. Aus Deutschland beteiligen sich am Welttreffen unter anderem die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft, die kirchlichen Hilfsorganisationen »Brot für die Welt« und MISEREOR sowie die Friedrich-Ebert-Stiftung und die Rosa-Luxemburg-Stiftung. Die Schweiz wird mit einer Delegation der Gewerkschaft Unia, durch die entwicklungspolitische Arbeitsgemeinschaft Alliance Sud und durch Hilfswerke wie das katholische Fastenopfer in Salvador vertreten sein.
Die Berichterstattung von junge Welt über das Weltsozialforum können Sie im Blog unter der Adresse www.jungewelt.de/bahia verfolgen. Dort stellen sich auch in Salvador vertretene Projekte aus dem deutschsprachigen Raum vor.