24. November 2024

Arbeitszeit runter, Löhne rauf, mehr vom Leben!

Deutschland, 2018: Die Bosse von Rheinmetall, Siemens, Asklepios und Co. sonnen sich in Rekordgewinnen. Obwohl sie nicht müde werden, von Fachkräftemangel, Konjunkturschwankungen und allerlei anderen Problemchen zu jammern, machen die großen Banken und Konzerne Profite wie selten zuvor. Nicht zuletzt die ständige Kriegstreiberei der BRD lässt die Kassen beständig klingeln.

Auf der anderen Seite des Fließbands sieht es dagegen finster aus: Die Arbeitnehmer in Deutschland schieben einen Rekordberg an Überstunden vor sich her (2016: 1,76 MILLIARDEN, davon über die Hälfte unbezahlt) während gleichzeitig der Krankenstand in immer neue Höhen steigt und die Reallöhne fast überall stagnieren.

Aber damit nicht genug: Die großen Herren haben sich schon neue Möglichkeiten zur Profitmaximierung ausgedacht und wollen – wie etwa die Arbeitgeberverbände Gesamtmetall und Dehoga (Deutscher Hotel- und Gaststättenverband), die jetzt als Kirsche auf der Torte die maximale Tages- und Wochenarbeitszeit noch erhöhen wollen.

Eine andere Variante verfolgt derweil Gesundheitsminister Jens Spahn, der den chronisch überlasteten Pflegekräften am liebsten noch ein paar ärztliche Tätigkeiten in ihre Arbeitszeit drücken will.

Gut, dass sich inzwischen an einigen Stellen Widerstand regt. So hat die IG Metall in ihrer letzten Tarifrunde Metall und Elektro das Thema Arbeitszeitverkürzung wieder auf den Plan gerufen und zumindest einen Teilerfolg erzielt. Andere Gewerkschaften wollen nun wohl nachziehen.

Allerdings bleiben die Forderungen nicht ohne Schwächen: Die Verkürzung der Arbeitszeit bedeutet schon in der Forderung der Gewerkschaft, dass damit a) der Lohn ebenfalls sinkt und b) keinerlei Personalausgleich einhergeht.

Dabei ist das sowohl bei immer besseren technischen Bedingungen problemlos möglich, als auch bei Millionen Arbeitslosen und über 100.000 fehlenden Ausbildungsplätzen dringend nötig!

Die 30-Stundenwoche bei vollem Personal- und Lohnausgleich ist aber nichts, was uns ThyssenKrupp, Daimler oder Jens Spahn schenken werden – wenn wir sie haben wollen, müssen wir sie uns erkämpfen, gleiches gilt für ausreichend Personal z.B. in den Krankenhäusern. Heute, am 1. Mai, aber auch an jedem anderen Tag im Jahr, in den Betrieben und auf der Straße.

Als SDAJ sind wir bereit, diesen Kampf entschlossen zu führen, egal, wie sehr sich die Herren der Banken und Konzerne dagegen versperren mögen. Sei dabei!

Quelle:

SDAJ – Sozialistische Deutsche Arbeiterjugend

Wirtschaft & Gewerkschaft