Generelle Abschiebungen nach Afghanistan wieder möglich?
PRO ASYL: Völlige Realitätsverkennung der Union deckt sich nicht mit dem neuen Lagebericht
PRO ASYL widerspricht entschieden der öffentlichen Behauptung mancher Unionspolitiker, man könne aufgrund des neuen Lageberichts des Auswärtigen Amtes verstärkt nach Afghanistan abschieben.
Das Gegenteil ist der Fall. Der aktuelle Lagebericht entzieht allen Forderungen nach einer härteren Abschiebepraxis in das Kriegs- und Krisenland die Legitimation. Aus der vorgenommenen Neubewertung des sogenannten »internen Schutzes« folgt: Die pauschalisierte Ablehnung durch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) mit dem Verweis auf sogenannte inländische Schutzalternativen innerhalb Afghanistans lässt sich nicht mehr aufrechterhalten.
Hintergründe dazu in unserer Presseerklärung vom 02.06.2018
Auszug:
Im Jahr 2017 wurden die Anträge von 56.316 Afghaninnen und Afghanen abgelehnt, vom 01.01. bis 30.04.2018 waren es 3768. Die Ablehnungsquote stieg von 22,3 Prozent im Jahre 2015 auf 39,4 Prozent im Jahre 2016 und auf 52,6 Prozent im Jahre 2017. »Trotz vom Bundesamt festgestellter Verfolgung wurden Schutzsuchende zu Tausenden zu Unrecht abgelehnt, denn die Ausweichmöglichkeit ist und war eine Fata Morgana, dem Willen zu ‚konsequenter Abschiebung‘ geschuldet. Das Auswärtige Amt hat dem Populismus nun die Legitimation entzogen« so Günter Burkhardt, Geschäftsführer von PRO ASYL.
Quelle: