Seenotrettung ist kein Verbrechen
Grußwort an die Demonstrationen für das Recht auf Seenotrettung
Liebe Freund*innen,
wir grüßen die Demonstrationen, die dem rechten Diskurs entgegentreten, der es verbietet, Menschen in Not vor dem Ertrinken zu retten.
Gemeinsam mit euch treten wir für das Recht ein, Geflüchtete in Booten nicht ihrem Schicksal zu überlassen.
629 Menschen sind im Juni ertrunken! Sie sind ertrunken, weil sie vor den Verhältnissen geflohen sind, die der globale Kapitalismus hervorgerufen hat.
Die westlichen NATO-Staaten haben Libyen destabilisiert. In den Gefangenenlagern herrschen vor den Augen der Weltöffentlichkeit unsagbare Zustände.
Doch als wäre nichts geschehen, als gäbe es all die Waffenexporte und politische Unterstützung für Diktaturen nicht, werden diejenigen, die das einzig Richtige tun, nämlich sich selbst zu organisieren und Menschen zu retten, kriminalisiert.
Die Bundesregierung und hierzulande allen voran Horst Seehofer, werden nicht müde, gegen die Seenotretter*innen vorzugehen. Das ist eine absolute Verrohung von Teilen des Bürgertums und ihrer Repräsentant*innen, der wir uns entgegenstellen müssen.
Der Kapitalismus zeigt hier sein wahres Gesicht. Er beutet nicht nur aus, sondern nimmt so viele Tote billigend in Kauf.
Dieses System nimmt den Tod von Menschen in Kauf, die vor Elend und Krieg flüchten, vor einer politischen Situation, die dieses System über Jahrzehnte und Jahrhunderte selbst geschaffen hat.
Lasst uns laut sein, um parteiisch die Stimme für die Menschen zu erheben, die als letzte Perspektive zu uns flüchten!
Lasst uns die Menschen verteidigen, die trotz Repression nicht aufhören, Menschenleben zu retten!
Schluss mit der Kriminalisierung von Seenotretter*innen!
Für offene Grenzen!
Gegen Krieg und Repression!
Es lebe die internationale Solidarität!
Rote Hilfe Bundesvorstand, 14.07.2018
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