21. November 2024

Gemeinsame Erklärung von KSCM und DKP

dkp logo neukscm Aus Anlass des 80. Jahrestags des sogenannten »Münchner Abkommens« fand am 28. August in Holany (Tschechische Republik) eine Demonstration und Konferenz der Kommunistischen Partei Böhmens und Mährens (KSCM) statt, zu der die Deutsche Kommunistische Partei (DKP) eingeladen war. Ergebnis der Veranstaltung ist die nachfolgende gemeinsame Erklärung. 

Holany, wo wir uns Jahr für Jahr treffen, ist erst vor 80 Jahren in die Geschichte eingegangen. Am 28. August 1938 fand hier die größte tschechisch-deutsche Demonstration gegen Faschismus und Krieg statt. Bohumír Schmeral, der Führer der tschechoslowakischen Sozialdemokratie und später auch der Gründer der Kommunistischen Partei, sprach vor dreißigtausend Teilnehmern. Das Münchner Diktat kam einen Monat später, weshalb aus dem tschechischen Grenzgebiet über 300 000 Tschechen ihre Heimat verloren. Das „Protektorat“ der Terroristen besetzte ganz Böhmen und Mähren. Insgesamt wurden 360.000 Tschechoslowaken Opfer von Repressionen und Völkermord. Hitlers „Endlösung“ plante, Millionen zu töten.

Jeden deutschen Antifaschisten rühmen wir mit Bewunderung. Die meisten Deutschen in der Tschechoslowakei übernahmen damals jedoch die Rolle der „fünften Kolonne“ Hitlers. Viele haben auch an Nazi-Verbrechen teilgenommen. Ihre Umsiedlung wurde von den Mächten beschlossen, die die Anti-Hitler-Koalition anführten. Dafür Böhmen verantwortlich zu machen, ist feige. Gerade die sogenannten „Benesch-Dekrete“ der Potsdamer Entscheidung der Alliierten ermöglichten einigen Deutschen den Verbleib in der Tschechoslowakischen Republik. „Sudetendeutsche“ Vereine, verwirrende Opfer und Täter, sind kein Partner für die tschechischen und deutschen Demokraten. Umso mehr waren die einen sowie die anderen empört, als Angela Merkel von „Vertreibung ohne Genehmigung“ sprach. Die Versammlung vor der deutschen Botschaft forderte Kanzlerin zur Verabschiedung eines die „Sudetendeutsche Lüge“ sanktionierenden Gesetzes auf, entsprechend der „Auschwitz-Lüge“. Der Brief, der dem deutschen Botschafter übergeben wurde, informiert sie auch über den Gedenktag zur Vertreibung der Tschechen aus dem tschechischen Grenzgebiet. Für Patrioten und Antifaschisten ist das Datum der Tag der Münchener Demütigung. Je mehr beide Initiativen auch im Ausland breitere Unterstützung finden, umso mehr wird dadurch die Position der Antifaschisten gegen die jetzigen Kriegstreiber gestärkt.

Das Regime des totalitären Terrors wurde insbesondere von der Sowjetunion zerschlagen. Gerade vor den Toren Russlands werden mit der gleichen Demagogie auch heute die Waffen zusammengezogen. Russland will keine Feindbilder. Gegner der Aufrüstung werden als „Agenten Moskaus“ bezeichnet. Es ist auch zurück das eigentliche Ziel der Münchner Politik – die Unterstützung von Terroristengesindel, die die schmutzige Arbeit für „liberale Eliten“ zu machen haben. Sie sponsern es sowohl in der Ukraine als auch in anderen Ländern entlang der russischen Grenze, gegen Syrien und gegen andere Hindernisse für die imperialistische Hegemonie. Aggression für „Regimewechsel“ grenzt an eine Reihe von Kriegsverbrechen. Er erzeugt humanitäre Katastrophen und Migrationswellen, die seit der Niederlage des Faschismus beispiellos sind. Es ist ein Spiel mit dem Feuer. Im Atomzeitalter droht die Apokalypse. Man unterdrückt die Souveränität und den Wohlstand Europas. Es soll hauptsächlich den Kräften die Hände gebunden werden, die aus den Zivilisationsfallen des Kapitalismus herauswollen.

Wenn die mächtige Stimme, die sowohl auf Tschechisch als auch auf Deutsch in Holany erklang, gehört worden wäre, hätte der beängstigendste aller Kriege noch vermieden werden können; der Münchner Verrat hat jedoch grünes Licht gegeben. Nach 80 Jahren sendet er eine dringendere Botschaft als je zuvor. Umso monströser sind Zensur und Fälschung. Umso entschiedener ist die Aufgabe, weiter zu geben was in Wirklichkeit zu sagen ist; die Kriegshetzer müssen angeklagt werden. Diejenigen, die das verstehen, dürfen nicht wieder unterliegen.

Quelle:

news.dkp.de

Tschechien