80 Jahre Diktat von München
Eine gemeinsame Erklärung der Kommunistischen Jugend Tschechiens (KSM) und der Sozialistischen Deutschen Arbeiterjugend (SDAJ)
Wir, die kommunistischen Jugendorganisationen aus Deutschland und der Tschechischen Republik – KSM (Kommunistischer Jugendverband Tschechiens) und SDAJ (Sozialistische Deutsche Arbeiterjugend) – erinnern an das 80. Jubiläum des Münchner Diktates. Am 30. September 1938 wurde ein Vertrag zwischen Adolf Hitler, Benito Mussolini und Vertretern Großbritanniens und Frankreichs über die Übertragung eines Großteils des tschechoslowakischen Grenzlandes an das Dritte Reich unterzeichnet. Dies öffnete der Zerstörung der Tschechoslowakei, der Besetzung ihres restlichen Territoriums und der Aggression Nazi-Deutschlands im Zweiten Weltkrieg die Tür.
1938 wütete der faschistische Terror bereits 5 Jahre in Deutschland gegen Kommunisten, Sozialdemokraten, Juden und alle Demokraten. Mit dem Anschluss von Österreich gab es den ersten Beweis für die aggressiven Expansionspläne Nazi-Deutschlands. Das Münchner Diktat war dabei Bestandteil eines langfristigen Plans – schon zuvor wurde der strategische Überfall der Tschechoslowakei zum Endziel erklärt. Zu diesem Zeitpunkt war sie Zufluchtsort für viele deutsche Antifaschisten geworden, die vor Verfolgung und Unterdrückung aus ihrem Land flohen. Die kommunistische Partei der Tschechoslowakei stand an der Spitze des antifaschistischen Kampfes. Die aufkommende Volksbewegung zur Verteidigung der Tschechoslowakei gegen das Diktat war ein Zeichen des allgemeinen Anstiegs des antifaschistischen Kampfes. Die Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken bot ehrliche, vielseitige Hilfe im Kampf gegen den Faschismus, trotz der komplizierten internationalen Situation, der Gefahr der Isolation und der damit verbundenen Risiken.
Es ist beachtenswert, dass die UdSSR in den kritischen Tagen wie versprochen der Bevölkerung der Tschechoslowakei beistand, während Hilfe von anderen Verbündeten abgelehnt wurde. Der Verrat der „Verbündeten“, der imperialistischen Staaten Großbritanniens und Frankreichs, die die Integrität der Tschechoslowakei garantieren sollten, war beispielhaft für die imperialistische Politik, ein Versuch, den faschistischen Imperialismus gen Osten, gegen die UdSSR zu lenken. Ebenso schmerzlich war die Entscheidung der tschechoslowakischen herrschenden Bourgeoisie, die Waffen niederzulegen und sogar die antifaschistische Volksbewegung und den Willen zur Verteidigung der Tschechoslowakei zu sabotieren.
Dieser Verrat hat das Selbstbewusstsein des Volkes ernsthaft beschädigt und die Klauen des Faschismus auch in der Tschechoslowakei entfesselt. Unmittelbar nachdem das tschechoslowakische Grenzgebiet dem Dritten Reich „beigetreten“ war, wurden 350.000 tschechoslowakische Bürger vertrieben sowie Antifaschisten terrorisiert. Die Besetzung der restlichen Tschechoslowakei folgte, ebenso wie Angriffe und die Versklavung anderer Nationen Europas, die Dutzende Millionen Menschen das Leben kosteten. Der erste Arbeiterstaat, die UdSSR, trug die größte Last des Krieges und trug am meisten zur Befreiung und zum Sieg gegen den Faschismus bei. Der Sieg der Nationen gegen den Faschismus öffnete den Weg zum Aufbau des Sozialismus auch in unseren Ländern.
Heute, nach den konterrevolutionären Niederlagen, werden unsere Lander wieder einmal von Kapitalisten und Ausbeutern regiert. Die Aggressivität des Imperialismus wächst. Deshalb protestieren wir gegen die Infragestellung des antifaschistischen Kampfes, Bagatellisierung der Rolle des Faschismus und Gleichsetzung von Täter und Opfer. Wir protestieren gegen Versuche, den Ausgang des Zweiten Weltkrieges zu revidieren. Wir kämpfen gegen die fortlaufende NATO-Aggression gegen Russland, gegen das 2%-Ziel, nach dem alle NATO-Länger verpflichtet werden, ihre Rüstungsausgaben auf 2% des BIP zu erhöhen. Wir als junge Kommunistinnen und Kommunisten werden in der ersten Reihe des antifaschistischen und antiimperialistischen Kampfes stehen, des Kampfes für den Sozialismus, der einzigen Garantie, dass sich die Tragödie des Krieges und Faschismus niemals wiederholen wird.
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