Keine Verlängerung der Frist für Widerrufsverfahren
PRO ASYL begrüßt die Festlegung des Bundesinnministers, dass gegenwärtig keine Abschiebungen nach Syrien stattfinden können. Zugleich fordert PRO ASYL, dass auch in die Herkunftsländer Afghanistan und Irak keine Abschiebungen stattfinden dürfen. Die Innenminister müssen kommende Woche auch für diese Staaten einen Abschiebestopp beschließen.
Auf harte Kritik stößt die bekanntgewordene Absicht, die Frist zur Durchführung von Widerrufsverfahren für zwischen 2015 und 2016 eingereiste Flüchtlinge von drei auf fünf Jahre zu verlängern. Nach Medienberichten soll SPD Innenpolitiker Lischka bereits zugestimmt haben. Damit würden vor allem Flüchtlinge aus Syrien, Irak und Afghanistan getroffen, die die Hauptherkunftsländer in den Jahren 2015 und 2016 ausmachten.
»Menschen müssen ankommen dürfen. So wird Unsicherheit geschaffen, die Integration und das Hineinwachsen in unsere Gesellschaft verhindert«, sagte Günter Burkhardt, Geschäftsführer von PRO ASYL. Befristete Abschiebestopps nach Syrien, die Debatte um forcierte Abschiebungen in Krisengebiete wie Afghanistan oder auch in den Irak sowie die Verlängerung der Widerrufsfrist auf fünf Jahre führen, so Burkhardt, zu einem »Leben im Schwebezustand. Die GroKo fährt einen unverantwortlichen Kurs. Die Menschen werden zermürbt, Integration unnötig erschwert und Arbeitgeber abgeschreckt, Flüchtlinge dauerhaft auszubilden und einzustellen. Man muss den Eindruck gewinnen, dass dahinter System steckt. Wenn aufgrund der unsicheren Zustände nicht kurzfristig abgeschoben werden kann, dann hält man sich alle Hintertürchen offen, um für Flüchtlinge das Ankommen in Deutschland, eine Verfestigung des Aufenthaltsstatus und ein Leben in Sicherheit zu verhindern. Die Bundesländer müssen sich dem widersetzen«, fordert Burkhardt.
PRO ASYL appelliert an die Innenminister, eine auf Integration ausgerichtete Weichenstellung vorzunehmen und den permanenten Ausreisedruck zu beenden. In keines der oben genannten Krisengebiete sei mittelfristig eine Rückkehr einer hohen Zahl von Flüchtlingen aus Deutschland in Sicherheit und Würde möglich.
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