23. Dezember 2024

Wenn man von Gesundheit spricht, verdient Kuba Respekt

„ Wir verlassen das Land, aber in unserem Herzen tragen wir diese Umarmung des alten Mannes und das Lächeln des Kindes, die unendliche Zuneigung des brasilianischen Volkes; die einfachen Behausungen, wo man zum Mittagessen eingeladen wird, zu diesen Bohnen mit Farofa, mit viel Liebe gemacht. Ich erinnere mich auch an die alten Leute, die um 5 Uhr nachmittags auf einfach gezimmerten Bänken saßen und auf den Arzt warteten, der um diese Zeit normalerweise die Praxis verlässt, einfach nur, um mit ihm ein Schwätzchen zu halten. So könnte ich viele schöne Dinge erzählen, die für mich Reichtum bedeuten, keinen materiellen Reichtum, sondern etwas, das mein Herz weiterhin bereichern wird“.

Botschaften wie diese des kubanischen Arztes Yoanner González Infante überschwemmen in diesen Tagen die Netze, wo die einfachen Menschen des größten lateinamerikanischen Landes den Preis für die Gleichgültigkeit und die Irrtümer bezahlen müssen. Jair Bolsonaro, der jüngst gewählte Präsident Brasiliens, zerstört mit seiner Sabotage des Programms „Más Medicos“ nicht nur die Zusammenarbeit, die Kuba auf dem Gebiet der Gesundheit diesem Volk gegeben hat, sondern auch die Hoffnung, das Recht auf Leben von Hunderttaussenden von Brasilianern, die nie zuvor medizinische Versorgung erhalten hatten.

Es überrascht infolgedessen nicht, dass diese Fachleute des Gesundheitsbereichs – dieselben, die die Realität von Gebieten wie Amazonien veränderten, die bis 2013 der Vergessenheit anheim gefallen waren und in die das Fachpersonal innerhalb des Programms „Más Médicos“ prioritär geschickt wurde – von jenen Respekt einfordern, die offensichtlich wichtige Lektionen übersprungen haben.

„Derjenige, der für das Leben kämpft und den Tod eines Erwachsenen, eines Kindes beweint, verdient Achtung. Wer dort hinging, wo er dringend gebraucht wurde, bis zum Ende der Welt, um die Kranken zu versorgen, verdient Respekt. Wer weit von der Familie entfernt ist, um einem Alten oder einem Kind das Lächeln zurückzugeben, verdient Anerkennung. Es ist absurd, dass 66 Länder der Welt von der Arbeit der kubanischen Ärzte profitieren und dann Bolsonaro kommt und sagt, sie würden sich nur als Ärzte verkeiden.

Ich fordere Respekt für meine Kollegen. Ich fordere Respekt für die freie Wahl meines Volkes. Ich fordere Respekt für die Armen, die Medizin für alle. Ich bitte auch diesen Herrn das zu studieren, was Nächstenliebe bedeutet. Das, was Vaterland bedeutet. Das, was Würde, Diplomatie, Familienarzt, Gleichheit bedeutet… Was Achtung vor dem Denken bedeutet.

Das, was es bedeutet, der Präsident auch der armen Brasilianer zu sein, nicht nur der der Reichen und Mächtigen“, schrieb der junge Facharzt González Infante in Facebook.

Dieses Gefühl teilt er mit anderen. Die Vereinigung der Ärzte der Lateinamerikanischen Schule für Medizin in Kuba veröffentlichte ihren Dank „ für die Kubaner und Kubanerinnen, die in diesen Jahres des Programms ihr Bestes gegeben haben und uns geholfen haben, vorher nie denkbare Verbesserungen zu erzielen wie die Verringerung der Mütter- und Kinderrsterblichkeit und die Verminderung von Krankenhausaufenthalten, die auf Grund der guten Primärversorgung nicht mehr nötig wurden und die eine effektive, humanisierte und würdige Behandlung garantiert haben.

Wir danken dem kubanischen Volk, dass uns tapfer seine besten und erfahrensten Ärzte zur Verfügung gestellt hat, um den Brasilianern eine würdige und qualitativ hochwertige Behandlung zukommen zu lassen. Wir stellen uns Kuba und unseren Kollegen zu allem zu Verfügung zu dem wir gebraucht werden, für den Widerstand, um mit aller Kraft für ein gerechteres und solidarischeres Brasilien zu kämpfen. Wenn es um Gesundheit geht, muss ein Land wie Kuba respektiert werden, darf man angesichts der Grundbedürfnisse der Bevölkerung, insbesondere denen der Bedürftigsten keine Ideologien aufzwingen“, heißt es in der Erklärung.

Zu den Beschuldigungen von Bolsonaro erklärt der Arzt González Infante: „Ich arbeite nicht nur aus wirtschaftlichen Gründen. Ich arbeite, weil mir mein Beruf gefällt, weil ich nie auf dem Rücken der Armen reich sein werde. Weil ich niemals die Politik als Lebensunterhalt benutzen werde. Weil ich niemals die Armen mit falschen Versprechungen täuschen werde. Weil ich niemals Hass und Diskriminierung in jemandes Herz säen werde.

Ich habe die Vertragsbedingungen aus einer freien und persönlichen Entscheidung heraus akzeptiert, in dem Bewusstsein, dass mit diesem Geld meine Mutter, meine Geschwister, Neffen, Cousins, Onkel, Nachbarn und allen Familien die Gesundheit garantiert wird, ohne dass sie etwas dafür bezahlen müssten. In dem Bewusstsein meiner Ausbildung als Arzt und dank der Schaffung der öffentlichen Universitäten im gesamten Land, auf denen Kinder von Maurern, Rechtsanwälten, Bauern, Reinigungskräften, bei der Post Beschäftigten, Ärzten etc. ohne Diskriminierung wegen Geschlecht, Hautfarbe, ideologie oder Reichtum im selben Klassenraum sitzen. Das, Bolsonaro, nennt man Gleichheit“, sagte der Arzt aus Holguín, der in Recife, im Nordosten Brasiliens gearbeitet hat und der daran erinnert, dass die Geschichte unerbittlich ist und die, die nicht aus ihr lernen, verurteilt sind, sie zu wiederholen.

Quelle:

Granma Internacional

Brasilien