Mord an einem Ex-Guerillero der FARC in Guaviare
Wieder einmal zeigt sich das Sicherheitsproblem von ehemaligen Guerillakämpfern der FARC, die sich nun in dem Prozess der Wiedereingliederung befinden. Diesmal fand ein Mord an dem Genossen Lidier Alexander Astros Heredia in der Wiedereingliederungszone (ETCR) Jaime Pardo Leal im Dorf Colinas in der Gemeinde San José del Guaviare, Provinz von Guaviare, statt. Es ist der erste Mord an einem FARC-Mitglied in dieser Provinz. Als ehemaliger politischer Gefangener befand er sich in der Wiedereingliederungszone in Colinas in seinem Prozess zum Übergang in das zivile Leben.
Der Genosse Lidier Alexander war ungefähr um 1 Uhr morgens in seinem Haus am vergangenen 31. Dezember, nachdem er eine Aktivität zur Vorbereitung der Silvesternacht durchführte, als er von einer unbekannten Person gerufen wurde. Der Genosse verließ dann das Haus um zu schauen, was dort vor sich geht. Um 6:30 Uhr morgens wurde die Leiche von Lidier Alexander Astros Heredia mit zwei Schusswunden im Kopf gefunden. In einem Kommuniqué der Wiedereingliederungszone heißt es, dass die Leiche nur einen Kilometer entfernt vom Dorf und der Wiedereingliederungszone Jaime Pardo Leal gefunden wurde. Bisher gibt es noch keine Hinweise auf die Mörder.
Die FARC in Form des dortigen Kollektivs in Guaviare appelliert an die nationale und internationale Gemeinschaft, die Vereinten Nationen und alle diejenigen, die sich entschlossen haben, diesen schwierigen Prozess zu begleiten und bei dem schon unzählige ehemalige Kämpfer getötet wurden, eine ernsthafte Umsetzung der Friedensvereinbarungen in allen ihren Aspekten und insbesondere hinsichtlich der physischen Sicherheit und der Achtung des Lebens der Menschen, zu fordern.
Die Morde an den FARC-Mitgliedern zeigen die fehlende Sicherheitspolitik der kolumbianischen Regierung und stehen exemplarisch für die mangelnde Umsetzung des Friedensabkommens. Bedrohungen, Morde und drohende Verhaftungen sorgen für Angst bei denjenigen, die sich legal in das zivile Leben eingliedern wollen und sorgen generell für Misstrauen, Unsicherheit und einer fehlenden Perspektive bei den Kämpferinnen und Kämpfern in Bezug auf den Friedensprozess. Fast 100 Kämpfer sind bisher schon seit der Waffenniederlegung von hauptsächlich rechten Paramilitärs ermordet wurden.
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