Fake News gegen Venezuela: Wie Bilder produziert werden
An den Grenzübergängen Venezuelas nach Kolumbien und Brasilien ist es am Samstag zu unschönen Szenen gekommen. Militante Straßenkämpfer der venezolanischen Opposition versuchten wiederholt, die Absperrungen zwischen den Staaten zu durchbrechen und wurden daran von den Grenzschützern gehindert. Internationale Medien, vor allem aus Kolumbien und den USA, machten die Nationalgarde Venezuelas für Übergriffe und Zerstörungen verantwortlich – und sendeten die Bilder, die dem selbsternannten »Übergangspräsidenten« Juan Guaidó dazu dienten, kaum verklausuliert eine Militärintervention gegen die Bolivarische Revolution zu fordern.
Insbesondere die Reporterinnen und Reporter des lateinamerikanischen Nachrichtensenders TeleSur hielten dagegen und verbreiteten aus erster Hand Informationen über die tatsächlichen Ereignisse. So widersprachen sie als erste Behauptungen Guaidós, wonach »Hilfslieferungen« aus Brasilien über die Grenze nach Venezuela gekommen seien. Dieses Dementi mussten später auch andere Kanäle wie CNN senden.
Für Aufregung sorgten auch Bilder von der Simón-Bolívar-Brücke zwischen Kolumbien und Venezuela. Zunächst wurde der venezolanischen Nationalgarde vorgeworfen, zwei Lastwagen der nordamerikanischen Regierungsagentur USAID in Brand gesteckt zu haben. Tatsächlich befanden sich die Fahrzeuge noch auf der kolumbianischen Seite der Grenze, als das Feuer ausbrach.
Während Guaidó anschließend behauptete, »unsere mutigen Freiwilligen« würden mit einer Menschenkette die Hilfe aus den brennenden Fahrzeugen retten, zeigte TeleSur-Korrespondentin Patricia Villegas Aufnahmen, die nicht dazu passen: Vermummte Aktivisten, die auf der kolumbianischen Seite der Grenze ungehindert von der kolumbianischen Polizei Benzin in die Flammen schütten.
Auf Fernsehbildern waren Personen zu sehen, die Abzeichen des Roten Kreuzes trugen. Dagegen verwahrte sich das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK), das im Vorfeld klargemacht hatte, sich nicht an der »humanitären Hife« zu beteiligen. Per Twitter verlangte die IKRK-Chefin in Venezuela und den »ABC-Inseln«, Laetitia Courtois, die Respektierung ihres Symbols. Dieses sei für die Arbeit der internationalen Hilfsorganisation unverzichtbar.
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