Venezuela akzeptiert Hilfe der EU
Venezuela akzeptiert ein Angebot der Europäischen Union, dem südamerikanischen Land über die Vereinten Nationen »Technische Unterstützung« zukommen zu lassen. Das teilte Präsident Nicolás Maduro am Donnerstag in Caracas mit. Ziel der Vereinbarung sei, die Versorgung mit Medikamenten und medizinischer Ausrüstung im Land zu verbessern, sagte der Staatschef. Dazu habe man finanzielle Unterstützung in Höhe von zwei Milliarden US-Dollar sowie eine umfangreiche Liste mit Medikamenten beantragt. Maduro betonte zugleich jedoch, dass das Land die Unterstützung vollständig zurückzahlen werde. »Ich hoffe, dass die Europäische Union diesmal ihr Wort hält«, sagte der Präsident.
Die Vereinbarung zwischen Caracas und der EU ist offenbar ein Ergebnis des Besuchs einer »Technischen Kommission« von Vertretern europäischer Staaten am Mittwoch in Caracas, die bei den Beratungen Anfang Februar in Montevideo vereinbart worden war.
Bereits am Montag hatte Maduro mitgeteilt, dass mehrere Länder der Welt über die UNO ihre Unterstützung angeboten hätten, um die Versorgung mit notwendigen Gütern sicherzustellen. »Wir werden alles bezahlen, was in Venezuela ankommt, Dollar für Dollar, Euro für Euro«, so Maduro. »Wir sind bei niemandem Bittsteller! Wir werden aus dem ehrenwerten Venezuela kein bettelndes, auf den Knien liegendes Venezuela machen!«
An diesem Wochenende will die rechte Opposition »humanitäre Hilfe« aus Kolumbien über die Grenze nach Venezuela bringen. In Caracas wird dies als Provokation gewertet, um Szenen der Gewalt zu organisieren, die den USA und Kolumbien als Vorwand für eine Intervention dienen würden. Dagegen hat Venezuela den Schutz seiner Grenzen verstärkt. Die Verkehrsverbindungen nach Aruba, Curaçao und Bonaire wurden bis auf weiteres unterbrochen, die Grenzübergänge nach Brasilien am Donnerstagabend geschlossen. Auch eine vollständige Sperrung der Grenze zu Kolumbien werde geprüft, hieß es aus Caracas.
Quelle: MiPPCI / RedGlobe