Friedensbewegung zieht positive Bilanz der Ostermärsche
Das Netzwerk Friedenskooperative zieht eine positive Bilanz der Ostermärsche. In rund 100 Städten fanden über Ostern Aktionen für Frieden, Abrüstung und Gerechtigkeit statt. Zentrale Forderungen bei den Ostermärschen waren Abrüstung, eine atomwaffenfreie Welt und der Stopp von Rüstungsexporten. Auch dieses Jahr kamen neue Ostermärsche hinzu. Insgesamt stieg 2019 die Zahl der Teilnehmenden leicht an.
Bewusstsein für friedenspolitische Themen nimmt zu – Teilnehmerzahlen steigen
Die regionalen und lokalen Veranstalter der Ostermärsche berichten erneut von einem leichten Zuwachs der Teilnehmerzahlen. Laut Netzwerk Friedenskooperative nimmt damit die Zahl der Teilnehmenden seit 2014 kontinuierlich zu. Dies liegt zum einen daran, dass mit Göttingen, Siegen, Eschwege und Neubrandenburg auch dieses Jahr wieder neue Ostermärsche hinzugekommen sind, aber auch daran, dass Parteien, Gewerkschaften und ökologische Bewegungen vermehrt an den Ostermärschen teilnehmen. Als Grund sieht das Netzwerk Friedenskooperative, dass friedenspolitische Themen wieder mehr ins Bewusstsein der Menschen rücken. Dazu zählt vor allem die voranschreitende Aufrüstung Deutschlands, die Gefahr eines nuklearen Wettrüstens in Europa bedingt durch das bevorstehende Aus des INF-Vertrags und die skandalösen Rüstungsexporte an menschenrechtsverletzende und kriegsführende Staaten wie Saudi-Arabien.
„Die Forderung nach Abrüstung ist für viele Menschen zentral. Sie fürchten, dass Geld nicht in Bereiche wie Rente, Bildung, Pflege oder Klimaschutz investiert werden, sondern in Raketen, Bomben und Panzer. Darum engagieren sich beispielsweise auch wieder mehr Gewerkschaften bei den Ostermärschen“, so Philipp Ingenleuf, Geschäftsführer beim Netzwerk Friedenskooperative.
„Auch das Thema Klimawandel war dieses Jahr durch die ‚Fridays for Future‘-Bewegung präsenter als in den Vorjahren und hat neue Menschen zu den Ostermärschen gebracht. Statt Investitionen in Rüstung braucht es dringend Investitionen in den Klimaschutz“, berichtet Philipp Ingenleuf vom Netzwerk Friedenskooperative. „Es stimmt uns positiv, dass es bei den Ostermärschen 2019 so viele Redebeiträge von ‚Fridays for Future‘-Aktiven gab, so u.a. in München, Saarbrücken, Bonn oder Hamburg. Es zeigt, dass die Ostermärsche nicht stillstehen und auch nach fast 60 Jahren lebendig und hochaktuell sind“, berichtet Philipp Ingenleuf weiter.
Das Ende des INF-Vertrages zwischen Russland und den USA mobilisiert ebenfalls viele Menschen. „Das Ende des INF-Vertrages besorgt viele Menschen und hat sie wachgerüttelt. Die nukleare Bedrohung wird von mehr Menschen wieder als eine reale und existentielle Gefahr wahrgenommen. Die rege Teilnahme an den Ostermärschen mit der Forderung nach einer atomwaffenfreien Welt macht dies deutlich.“, erklärt Marvin Mendyka vom Netzwerk Friedenskooperative.
„Die Teilnehmerzahlen sind auch dieses Jahr wieder leicht gestiegen. Dazu trägt sicherlich nicht nur das schöne Wetter bei, sondern vor allem die Besorgnis vieler Menschen um den Frieden und der Wunsch nach einer gerechteren Welt“, berichtet Kristian Golla aus dem Büro des Netzwerk Friedenskooperative, das alle Informationen zum Ostermarsch bündelt.
Interesse an Ostermarsch gestiegen
Das Netzwerk Friedenskooperative verzeichnet auch dieses Jahr wieder ein großes Interesse an den Ostermärschen. Vor und während der Ostermärsche wurde das Informationsangebot zu den Ostermarschaktionen auf www.friedenskooperative.de mehrere zehntausendmal abgerufen. Auch die Nachfragen von Aktivisten und der Presse waren enorm. Das Netzwerk Friedenskooperative freut sich, dass es auch 2019 einen Beitrag zur Mobilisierung zu den Ostermärschen leisten konnte.
Quelle: Netzwerk Friedenskooperative / RedGlobe