Militär übernimmt die Macht im Sudan
Im Sudan hat das Militär offenbar die Macht übernommen und den seit 30 Jahren regierenden Staatschef Omar Al-Baschir gestürzt. Die staatlichen Rundfunk- und Fernsehsender unterbrachen ihr reguläres Programm, senden Marschmusik und Ankündigungen, dass man ein Statement des Militärs erwarten solle. Die »Sudan Tribune« berichtete, dass Panzer in der Hauptstadt Khartum aufgefahren seien. Der Aufenthaltsort von Al-Baschir sei unbekannt, so das Internetportal weiter. »Glaubwürdige Quellen«, so die Sudan Tribune, hätten erklärt, dass das Militär mit seinem Eingreifen einem Putsch islamistischer Kräfte zuvorgekommen seien.
Der Gewerkschaftsbund SPA (Sudanese Professionals Association), der in den vergangenen vier Monaten an der Spitze der Protestbewegung gegen die Diktatur stand, rief zur Wachsamkeit auf und verlangte von den Streitkräften, die Macht an eine zivile Übergangsregierung zu übertragen.
In Khartum gingen offenbar tausende Menschen auf die Straße, um den Sturz des Regimes zu feiern. Das angekündigte Statement der neuen Machthaber blieb bisher jedoch aus. Berichten zufolge führten die Streitkräfte jedoch Razzien bei islamistischen Organisationen durch, rund 150 Personen sollen festgenommen worden sein.
Quelle: Sudan Tribune / RedGlobe