Russischer Botschafter weist Kritik an Einbürgerungspraxis zurück
Der Botschafter der Russischen Föderation in Deutschland, Sergej J. Netschajew, hat Kritik an der erleichterten Einbürgerung ukrainischer Bürger in Russland zurückgewiesen. Aufgrund der Politik der Regierung in Kiew stelle die Verleihung der russischen Staatsbürgerschaft an die Einwohner des Donbass de facto die einzige Möglichkeit dar, »ihr Recht zu schützen, Russisch zu sprechen, sich ihrer Vergangenheit bewusst zu sein, soziale Unterstützung zu erlangen, an russischen Hochschulen zu studieren«, schrieb er in einem Gastbeitrag für die in Berlin erscheinende Tageszeitung »junge Welt« (Donnerstagausgabe).
Das Kiewer Regime setze seinen Kurs auf eine politische, wirtschaftliche, soziale und kulturelle Isolation der östlichen Regionen der Ukraine fort und zeige sich unwillig, die Menschen im Donbass in den Staat zu integrieren und ihrer Meinung Rechnung zu tragen, so der Diplomat weiter.
»Die humanitäre Lage im ukrainischen Südosten ist verheerend«, so Botschafter Netschajew abschließend. »Eine Verbesserung ist deshalb nicht in Sicht, weil Kiew nicht gewillt ist, die Minsker Vereinbarungen zu erfüllen und einen direkten Dialog mit Donezk und Lugansk zu führen. Angesichts dessen kann Russland Menschen nicht im Stich lassen, die nur daran ’schuld‘ sein sollen, dass sie ihre Sprache, Kultur und Geschichte bewahren, auf ihrem Boden im Sinne eigener Regeln, Traditionen und Bräuche leben wollen.«
Quelle:
Pressemitteilung der Tageszeitung junge Welt