Russland dementiert Abzug aus Venezuela
Der russische Botschafter in Venezuela, Wladimir Zayemski, hat am Montag Informationen zurückgewiesen, wonach Moskau seine Militärexperten aus dem südamerikanischen Land abziehe. »Das ist eine weitere ›Nachricht‹, die absolut nicht mit der Realität übereinstimmt«, wird der Diplomat in einer Twitter-Nachricht des russischen Außenministeriums zitiert. Die Arbeit werde entsprechend der bestehenden Vereinbarungen fortgesetzt, »und man spricht von keiner Reduzierung«.
Zuvor hatte das »Wall Street Journal« unter Berufung auf anonyme Quellen geschrieben, dass Russland die Zahl seiner Militärberater in Venezuela beträchtlich reduziert habe, weil Caracas nicht in der Lage sei, die Rechnungen dafür zu bezahlen. Das russische Staatsunternehmen Rostec, das in dem Beitrag direkt genannt wird, wies die Berichte zurück. »Die Zahlen, die in dem Artikel des Wall Street Journal über die Präsenz von Rostec-Personal in Venezuela genannt werden, sind um mindestens das Zehnfache übertrieben. Die Zahl der Angehörigen unseres Personals ist über viele Jahre unverändert geblieben«, wird das Unternehmen von der russischen Nachrichtenagentur TASS zitiert. Neben einer ständigen Präsenz gebe es auch Gruppen von Spezialisten, die »periodisch« nach Venezuela geschickt werden, um Wartungsarbeiten vorzunehmen. »Vor kurzem wurden zum Beispiel Wartungsarbeiten an einer Reihe von Flugzeugen abgeschlossen«, so Rostec.
Russia has informed us that they have removed most of their people from Venezuela.
— Donald J. Trump (@realDonaldTrump) 3. Juni 2019
Ohne den WSJ-Artikel direkt zu zitieren, hatte auch US-Präsident Donald Trump am Mittwoch per Twitter behauptet, man sei von Russland informiert worden, »dass sie die meisten ihrer Leute aus Venezuela abgezogen« hätten. Kreml-Sprecher Dmitri Peskow wies das zurück. Es habe keine offizielle Kommunikation von russischer Seite mit Washington in diesem Zusammenhang gegeben, »und es kann auch keine geben«. Der Tweet beziehe sich offenkundig auf Medienberichte.
Quellen: Wall Street Journal, RT, RT, Sputnik, Russisches Außenministerium über Twitter, Donald Trump über Twitter / RedGlobe