19. November 2024

Brandkatastrophe in Moria

PRO ASYL for­dert sofor­ti­ge Eva­ku­ie­rung – Deutsch­land und ande­re EU-Staa­ten müs­sen sich ihrer Ver­ant­wor­tung stel­len.

Ange­sichts der Brand­ka­ta­stro­phe in Moria und der sich schon seit Wochen zuspit­zen­den Situa­ti­on in allen Hot­spots in Grie­chen­land for­dert PRO ASYL die sofor­ti­ge Eva­ku­ie­rung und Auf­nah­me der dort fest­sit­zen­den Flücht­lin­ge in ande­ren EU-Staa­ten, ins­be­son­de­re Deutsch­land. Das ist ein uner­träg­li­cher Zustand, für den alle EU-Staa­ten, auch die Bun­des­re­gie­rung, mit­ver­ant­wort­lich sind. Die Staa­ten igno­rie­ren die dra­ma­ti­sche Lage und reagie­ren nicht auf die Hil­fe­ru­fe von Schutz­su­chen­den und Men­schen­rechts­or­ga­ni­sa­tio­nen. PRO ASYL hat am 11. Sep­tem­ber die grie­chi­sche Regie­rung und die ande­ren EU-Staa­ten, allen vor­an Deutsch­land, auf­ge­for­dert, die immer dra­ma­ti­scher wer­den­de Situa­ti­on in der Ägä­is zu ent­schär­fen und die rechts­wid­ri­gen Zustän­de für Asyl­su­chen­de in Grie­chen­land zu been­den.

»Wer Tau­sen­de Men­schen einer aus­weg­lo­sen Lage aus­setzt, ist mit­ver­ant­wort­lich für eine Eska­la­ti­on,« sag­te Gün­ter Burk­hardt, Geschäfts­füh­rer von PRO ASYL. »PRO ASYL for­dert die sofor­ti­ge Eva­ku­ie­rung aufs Fest­land und die Auf­nah­me (Relo­ca­ti­on) der in Grie­chen­land fest­sit­zen­den Schutz­su­chen­den. Den Betrof­fe­nen wird zum Teil über Jah­re hin­weg der Zugang zu einem fai­ren Asyl­ver­fah­ren ver­wei­gert. Sie sol­len ohne Prü­fung der Schutz­be­dürf­tig­keit in die Tür­kei zurück. Selbst Min­der­jäh­ri­ge mit Ange­hö­ri­gen in Deutsch­land wird rechts­wid­rig der Aus­weg aus dem Elend von Moria und ande­ren Lagern der Hoff­nungs­lo­sig­keit ver­baut.«

2018 lehn­te Deutsch­land 1.496 von 2.482 bear­bei­te­ten Über­nah­me­ge­su­chen von Grie­chen­land ab – fast 60 Pro­zent aller Anträ­ge. In der Mehr­heit der Fäl­le, die von Refu­gee Sup­port Aege­an (RSA) / PRO ASYL beglei­tet wur­den, wur­de die fami­liä­re Bezie­hung hin­rei­chend begrün­det, was dem Bun­des­amt für Migra­ti­on und Flücht­lin­ge jedoch nicht genüg­te. Als Grund für die Ableh­nun­gen muss­te in der Regel der Frist­ab­lauf her­hal­ten: Grie­chen­land habe die Frist zur Stel­lung des Gesuchs ver­passt, Deutsch­land sei des­we­gen nicht mehr zustän­dig. Das Recht auf Fami­li­en­nach­zug wird damit zweit­ran­gig und bleibt hin­ter dem Frist­ab­lauf zurück. Dies ergibt die von PRO ASYL und dem grie­chi­schen Pro­jekt­part­ner RSA am 12. Sep­tem­ber ver­öf­fent­lich­ten Stu­die.

Quelle:

Pro Asyl

Griechenland