24. November 2024

KV-Runde Metall – lasst die Party beginnen!

„Die letzten Jahre waren gerade für die Metallindustrie äußerst erfolgreiche Geschäftsjahre“, so PRO-GE und GPA-djp zu Recht zum Metaller KV-Auftakt. Jetzt, so die Gewerkschaften, ist daher „Erntezeit“ für die Beschäftigten.

Pünktlich zur Herbst-KV-Runde brachen die Industrievertreter jedoch ihrerseits wieder in den alljährlichen Katzenjammer aus. Groß wird tituliert: „Die Party ist vorbei“.

Dieser sattsam bekannten Schwarzmalerei widersprachen jüngst selbst die beiden Wirtschaftsforschungsinstitute WIFO und IHS. Die österreichische Wirtschaft entwickelt sich auch weiterhin durchaus stabil. Dementsprechend zogen auch die Zukunftsprognosen der Manager und Industriekapitäne der Sachgüterindustrie aktuell an. Dies musste sogar Chef-Wirtschaftsvertreter Ch. Knill zähneknirschend eingestehen.

Und wessen „Party“, soll hier eigentlich vorbei sein? Die Metall-Gewinne sprudelten die Jahre hindurch in der Tat nur so vor sich hin. Auf ebenso herausragenden Höhen lagen die Branchen-Renditen auf das eingesetzte Kapital. Und gleichzeitig florierten die Boni in den Chefetagen sowie Gewinnausschüttungen an Aktionäre und Muttergesellschaften auf exorbitantem Niveau.

Nur in den Geldbörseln der Beschäftigten kam die Party nie an. Die Reallöhne und Gehälter stagnierten auch die letzten Boomjahre, wie das WIFO gerade aufzeigte.

Damit in der aktuellen, absehbar zähen, KV-Runde allerdings wirklich reiche Ernte eingefahren werden kann, ist ein kämpferischer Kurswechsel nötig. Das jährliche, zum bloßen Ritual erstarrte pro forma Säbelrasseln wird dafür nicht ausreichen. Zumal heuer vor dem Hintergrund etwaiger Koalitions-Sondierungsgespräche die Gefahr eines nochmals verstärkten rein „sozialparnterschaftlichen“ Taktierens besteht.

Der Lohnstreit, Verbesserungen im Rahmenrecht und eine unumgängliche Arbeitszeitverkürzung sind denn auch kein „sozialparnterschaftlicher“ Kuhhandel. Sondern eine Frage des Klasseninteresses und Ergebnis gesellschaftlicher Auseinandersetzungen.

Daher fordern wir:

  • Mind. plus 6% auf alle KV- und IST-Löhne&Gehälter!
  • Eine Mindesterhöhung von 200,- Euro in den Stufen A bis D!
  • Erhöhung der Schichtzulagen, insbes. der 3. Schicht, und massive Erhöhung der Überstunden-Zuschläge!
  • Die 6. Urlaubswoche für alle!
  • Echte Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohnausgleich – statt Abtausch durch „Freizeitoption“!
  • Her mit der 35-Std.-Woche und dem Recht auf eine 4-Tage-Woche – als 1. Schritt einer weitreichenden AZV!

Quelle:

KOMintern

Österreich