Auch in Berlin gegen Piñera
Hunderte Menschen – vor allem junge Chileninnen und Chilenen – sind am heutigen Montag in Berlin auf die Straße gegangen, um ihre Solidarität mit den Protesten in dem südamerikanischen Land zu demonstrieren. Vor dem Brandenburger Tor versammelten sich mehr als 500 Menschen mit Schildern und Transparenten, sangen und riefen Parolen gegen den Ausnahmezustand und Chiles Staatschef Sebastián Piñera.
»Es geht nicht um 30 Cent, sondern um 30 Jahre«, fassten sie den Grund für die soziale Explosion in ihrem Heimatland zusammen. Die Erhöhung der Fahrpreise bei der Metro sei nur der letzte Funken gewesen, der die Proteste ausgelöst habe. Letztlich gehe es um das gesamte Gesellschaftsmodell, das in Chile seit dem Ende der Pinochet-Diktatur herrscht. »Der Diktator ist nie abgetreten«, hieß es auf Schildern. Die Demonstranten, von denen die wenigsten die Zeit der brutalen Militärherrschaft bewusst erlebt haben dürften, erinnerten daran, dass die gegenwärtig in Chile gültige Verfassung noch aus der Zeit der Diktatur stammt.