Einheit, Militanz, Solidarität
Anfang Dezember tagte die Generalversammlung des Weltbundes der Demokratischen Jugend (WBDJ) in Zypern. Unter anderem wählte sie mit Aritz Rodríguez von der spanischen Komunistischen Jugenverband UJCE einen neuen Präsidenten, Generalsekretär ist Yusdaquy Larduet von der kubanischen UJC. Die UZ sprach mit Iakovos Tofaris, der dem WBDJ bis zur Generalversammlung vorstand, über die Entwicklung des WBDJ in den vergangenen vier Jahren.
UZ: Du warst während der gerade beendeten Legislatur Präsident des Weltbundes der demokratischen Jugend. Was ist dein persönliches Resümee dieser Zeit?
Iakovos Tofaris: Die letzten vier Jahre waren für den WBDJ definitiv aus mehreren Gründen herausfordernd. Zum einen wurden wir dazu aufgefordert, zu einer sich schnell wandelnden internationalen Realität Stellung zu beziehen. Diese Tatsache bedeutet, dass der WBDJ nicht mehr nur Erklärungen der Vergangenheit wiederholen konnte, sondern dass es für unsere Organisationen nötig war, zu neuen Situationen Positionen zu beziehen. Durch die Diskussionen vor, während und nach den XIX. Weltfestspielen haben wir ein besseres Verständnis für unsere Rolle und Stellung in dieser internationalen Realität entwickeln können. Über die Ergebnisse der Weltfestspiele hinaus hat der WBDJ weltweit einige Aktionen, Missionen, Kampagnen und Aktivitäten entwickelt. Ein weiterer, sehr wichtiger Aspekt unserer Arbeit über die letzten vier Jahre war die organisatorische Kampagne, die es dem WBDJ ermöglicht hat, mit fast allen 153 Mitgliedsorganisationen die Kommunikation wieder herzustellen. Durch unsere Organisationen, unsere Vorgehensweisen und unsere gemeinsamen Bemühungen können wir sagen, dass der WBDJ sich heute in einer stärkeren Position befindet, sowohl politisch als auch organisatorisch.
UZ: Was ist der besondere Stellenwert der jüngst abgehaltenen WBDJ-Generalversammlung?
Iakovos Tofaris: Vor allem ist da die starke Teilnahme an dieser 20. Versammlung des WBDJ zu erwähnen, da es sich um die größte Versammlung der letzten 30 Jahre handelte. Bis zu den neunziger Jahren funktionierte der WBDJ unter ganz anderen Bedingungen, mit der vollen Unterstützung der Sowjetunion. Die Tatsache, dass wir es nach dreißig Jahren ohne diese Unterstützung schaffen, nicht nur unsere enorme Größe beizubehalten, sondern sogar noch auszubauen, ist eindeutig ein positives und hoffnungsvolles Zeichen. Abgesehen von der hohen Teilnahme war diese Versammlung auch in vielerlei anderer Hinsicht ein Erfolg. Eine davon ist die Tatsache, dass alle Diskussionen in sehr kameradschaftlicher Atmosphäre geführt wurden und dass alle Meinungsverschiedenheiten durch Diskussionen und Meinungsaustausch gelöst wurden. Es ist auch von großer Bedeutung, dass alle Dokumente von der Versammlung einstimmig angenommen wurden. Zusätzlich muss erwähnt werden, dass es durch die Bemühungen aller Delegierten, trotz der knapp bemessenen Zeit aller Sitzungen, möglich war, ausnahmslos alle Diskussionen zu Ende zu bringen. Am Ende war diese Versammlung reich an Ergebnissen und intensiver Arbeit, aber zugleich auch eine Versammlung des Austauschs und kameradschaftlicher Momente.
UZ: Was sind die wichtigsten Ziele die es in den kommenden vier Jahren zu erreichen gilt?
Iakovos Tofaris: Wie zu Beginn erwähnt, erleben wir gerade eine Zeit voll intensiver und schneller Veränderungen in der internationalen Realität. Der Imperialismus entwickelt seine Werkzeuge und Methoden weiter, die historischen Allianzen der Imperialisten bekommen „Risse“, neue Kriege werden geführt, neue Bedrohungen richten sich gegen den Frieden und Wohlstand der Völker. Für unseren Bund ist es wichtig, als Antwort auf diese Realität Flexibilität und Bereitschaft zu zeigen. Zugleich müssen wir Wege finden, praktisch zu agieren. Bei unseren Organisationen, dem Charakter der antiimperialistischen Bewegung, ging es nie um große Worte und leere Ansagen. Es ist notwendig, einen Weg zu finden, unsere Entscheidungen in die Tat umzusetzen und mit den Menschen auf eine Art und Weise Seite an Seite zu stehen, die unsere ehrlichen Absichten klarstellt und ihnen Stärke verleiht und die jeder friedliebenden Kraft auf diesem Planeten hilft, zu verstehen, dass ihr Platz in diesem Kampf bei uns ist! Wenn ich all das in drei Worten zusammenfassen müsste, würde ich sagen: Einheit, Militanz, Solidarität!
Die Fragen stellte Tatjana Sambale
Quelle: