UKSH-Tarifverhandlungen erneut ergebnislos beendet
Wie die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di Nord) mitteilt, wurden die Tarifverhandlungen für einen Tarifvertrag zur Entlastung für die rund 7000 nichtwissenschaftlichen Beschäftigten am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH) am späten Montagabend in der vierten Verhandlungsrunde erneut ergebnislos beendet.
„Trotz intensiver Bemühungen seitens der ver.di Verhandlungskommission, ist es uns nicht gelungen, die Arbeitgeber zu überzeugen, ein auch nur annähernd abschlussfähiges Angebot zu unterbreiten. Der Vorstand hat dabei leider jeden konstruktiven Verhandlungsansatz unterbunden. Damit haben wir in vier Verhandlungsrunden nichts erreicht und müssen nun überlegen, wie es weitergehen kann“, so Steffen Kühhirt, Verhandlungsführer von ver.di Nord.
„Es ist unfassbar, wie gleichgültig die Verhandlungen hier geführt werden. Wir waren willens, einen Abschluss zu tätigen, aber die Arbeitgeberseite versuchte es erst mit Einschüchterungen von Seiten der Arbeitgeberverbandsvertreterin, dann wurde die Tariffähigkeit abgesprochen, wohlgemerkt mitten in der vierten Verhandlungsrunde. Das ist unangemessen und etwas, dass weder die Patienten noch die Beschäftigten verdient haben. Unsere Forderungen nach einer Entlastung dienen dem Schutz von Beschäftigten und damit auch der Patientensicherheit“, so Kühhirt weiter.
Allein in den letzten 20 Jahren wurden beim UKSH in Kiel und Lübeck ca. 750 Vollzeitstellen abgebaut. Deshalb sind die von der Arbeitgeberseite angebotenen 182 Stellen ein Angebot, dass weiterhin Beschäftigten – und Patientenwohl gefährdet, da es sich überwiegend nur um Ersatzpersonal für gesperrte Betten handelt. Kein Intensivbereich fährt derzeit die maximal mögliche Bettenzahl.
Aktuell gibt es viele offenen Stellen. Diese lassen sich allein deshalb nicht mehr besetzen, weil die Belastungen der Beschäftigten so hoch geworden sind, dass Bewerber sich oft gegen das UKSH entscheiden.
ver.di hat heute Abend dem Arbeitgeber ausdrücklich nochmals Verhandlungen zu einer Notdienstvereinbarung angeboten. Diese ist für Streikfälle vorgesehen, um Notdienste zu organisieren. Auch hier waren die Arbeitgeber um den Vorstandsvorsitzenden Scholz erneut nicht daran interessiert, ernsthaft zu verhandeln.
Ein weiterer Verhandlungstermin wurde für den 27.01.2020 vereinbart. Dieser macht allerdings aus Sicht der Gewerkschaft nur Sinn, wenn verhandlungsfähige Angebote vorgelegt werden.
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