ver.di stellt Konzept zur Stärkung der Beschäftigten vor
Der Landesfachbereich Gemeinden, ver.di NRW, hat am heutigen Dienstag (3. März 2020) ein Konzept vorgestellt, das die Situation von Feuerwehrleuten und Rettungsdiensten aufgreift und den Dienststellen in den nächsten Tagen übergeben wird. Darin fordert ver.di mehr personelle und finanzielle Unterstützung für die Beschäftigten im Einsatz.
„Viele Übergriffe gehen laut den von uns ausgewerteten Studien von alkoholisierten Personen aus. Auch Drogenkonsum und einzelne psychische Erkrankungen erhöhen das Risiko, dass es während eines Einsatzes zu Auseinandersetzungen oder Übergriffen kommt. Das berichten auch unsere Kolleginnen und Kollegen vor Ort immer wieder“, erklärte Martin Nees Gewerkschaftssekretär im Landesfachbereich Gemeinden NRW. „Rettungskräfte sind aktuell meist nur zu zweit im Einsatz. Eine dritte Begleitperson, die bei kritischen Einsätzen Umstehende oder Angehörige betreut oder beruhigend auf Gaffer einwirkt, würde sehr helfen. Die Einsatzkräfte könnten sich sofort um das eigentliche Einsatzgeschehen kümmern.“
Auch Schulungsbedarfe sind aus Sicht von ver.di deutlich erkennbar. „Wir brauchen wesentlich mehr Deeskalationsschritte. Schulungen der Beschäftigten, hier mäßigend zu wirken, können Situationen entschärfen. Dazu zählen auch Kommunikationstrainings und das Erlernen von Rückzugsmaßnahmen“, so Nees weiter. Bei absehbar risikoreichen Einsätzen fordert ver.di eine frühzeitige Mitalarmierung der Polizeikräfte. „Rettungskräfte müssen sich auf die Rettung konzentrieren können“, mahnte Nees.
ver.di fordert außerdem die konsequente Strafverfolgung von Übergriffen und Behinderungen sowie die Stellung der Strafanzeige durch den Dienstherrn und die Beiordnung von Rechtsbeistand. „All diese Maßnahmen sind dringend notwendig, setzen aber eine Verbesserung der vielerorts angespannten kommunalen Finanzlage und der Personalsituation voraus. Allein die Altersentwicklung bei den Feuerwehren und die jetzt schon absehbaren Engpässe bei der Nachwuchsgewinnung machen klar, dass dringend ausgebildet werden muss“, so der Gewerkschafter weiter.
„Übergriffe dürfen nicht zum Alltag der Retterinnen und Retter gehören. Jede Beleidigung und jeder tätliche Angriff ist einer zu viel!“
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