Corona-Krise: Belastungsgrenze für Beschäftigte im Einzelhandel überschritten
Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) die Belastungsgrenze für die Beschäftigten im Lebensmitteleinzelhandel schon überschritten. „Vielfach fehlender hygienischer Schutz, extrem hohe Arbeitsbelastungen, immer häufiger schwierige Kundenkontakte, wenig bis keine Unterstützung in der Kinderbetreuung – und nun sollen auch noch Ladenöffnungszeiten ausgeweitet werden“, fasste Hubert Thiermeyer von ver.di Bayern das Dilemma zusammen.
Die Beschäftigten im Lebensmitteleinzel- wie im Lebensmittelgroßhandel leisteten laut Thiermeyer derzeit Übermenschliches. „Dabei fühlen sie sich von ihren Arbeitgebern und der Politik vielfach im Stich gelassen. Notwendige hygienische Schutzmaßnahmen, Schutz vor Überlastung und Sicherheit vor zum Teil aggressiven Kunden kommt im Alltag viel zu kurz“, kritisierte Thiermeyer.
„Die extremen Belastungen zehren an der Gesundheit und am Immunsystem der Beschäftigten, was sie zusätzlich angreifbar macht für eine Ansteckung durch den Corona Virus. Hygienische Schutzmaßnahmen an der Kasse, klare Abstandsregelungen für Kunden und sinnvolle Entlastungsmaßnahmen für die Beschäftigten sind das Gebot der Stunde“, so Thiermeyer weiter.
Besonders verärgert zeigt sich ver.di über das Vorhaben von Ministerpräsident Söder, die Ladenöffnungszeiten auszuweiten. Nach Auffassung von ver.di Bayern erhöhen zusätzliche Öffnungszeiten im Lebensmitteleinzelhandel nicht die Versorgungssicherheit der Bevölkerung, sondern gefährden diese. „Weitere Belastungen durch unnötige Öffnungszeiten gefährden die gesamte Personalbesetzung und damit die Grundversorgung unserer Bevölkerung. Den Menschen fehlt entweder das Geld zum Einkaufen, da sie nun in schlecht bezahlte Kurzarbeit geschickt werden oder es fehlen die Waren, aber es fehlt ihnen nicht an Zeit zum Einkaufen“, stellte Thiermeyer klar.
Quelle: ver.di Handel Bayern / RedGlobe