Heraus zum Internationalen Frauentag!
Wir dokumentieren nachstehend den Aufruf der Deutschen Kommunistischen Partei (DKP) zum Internationalen Frauentag
Der 8. März ist der Internationale Frauentag. Initiiert wurde er durch die Kommunistinnen Clara Zetkin und Käthe Duncker, das erste Mal begangen 1911. Mehr als eine Million Frauen gingen für das Frauenwahlrecht auf die Straße.
Ja und nein. Wir trinken gern einen Sekt auf das Erreichte, auf unsere Vorkämpferinnen und unseren Kampf, der andauert. Der 8. März bleibt in erster Linie ein Kampftag der internationalen Arbeiterbewegung. Es gibt noch vieles, das wir erkämpfen müssen und heute geht es mehr und mehr darum, Erkämpftes zu verteidigen, Verschlechterungen abzuwehren.
Heute, 109 Jahre nach der Einführung des Kampftages für Frauenrechte, gibt es immer noch eine bedeutende ökonomische Ungleichheit zwischen Männern und Frauen. Frauen verdienen etwa 21 Prozent weniger als Männer und sie leisten im Schnitt viereinhalb Stunden täglich unbezahlte Hausarbeit. Es sind fast immer die Frauen, die den Haushalt führen und Familienangehörige versorgen und pflegen, kurz: die die Care-Arbeit erledigen.
Anfang der 70er Jahre kämpften die Frauen in der BRD unter dem Motto „Mein Bauch gehört mir“ gegen den § 218, für das Recht auf Schwangerschaftsabbruch. In der DDR war das zu der Zeit schon problemlos möglich, die Fristenregelung ohne Beratungszwang war gesetzlich verankert.
Außerdem hatten die Frauen in der DDR das Recht auf Arbeit und auf einen Betreuungsplatz für ihre Kinder. Frauenrechte und Gleichberechtigung waren in der DDR durchgesetzt. 1990 war es auch mit diesen Rechten schnell vorbei. Wer Frauenrechte will, hat allen Grund, über den Sozialismus als Alternative zum Kapitalismus nachzudenken. Wir kämpfen für ihn.
Mach mit in der DKP!
Auch wenn immer mehr von Elternzeit für Männer die Rede ist, sind es in der Regel die Frauen, die Elternzeit nehmen und nach der Rückkehr in den Job Lohneinbußen hinnehmen müssen. Es wird als Erfolg verkündet, dass immer mehr Frauen berufstätig sind. Nicht gesagt wird, dass es sich dabei immer häufiger um prekäre Beschäftigungsverhältnisse, Mini-Jobs und erzwungene Teilzeitarbeit handelt. Daraus resultieren niedrige Renten mit der Folge von Altersarmut. Wer sich für eine Branche oder einen Beruf entscheidet, in dem überwiegend Frauen arbeiten, so wie im Erziehungs- und Gesundheitswesen oder im Einzelhandel, nimmt eine deutliche finanzielle Benachteiligung in Kauf. Frauen sind trotz voller Erwerbstätigkeit häufig finanziell von Unterstützung abhängig. Besonders hoch ist das Armutsrisiko für alleinerziehende Frauen.
Wir fordern gleichen Lohn für gleiche Arbeit und mehr Zeit für alle durch die Einführung der 30-Stunden-Woche!
Heute versuchen rechtskonservative Kreise, uns wieder an den Herd zu stellen. In den Medien werden Frauen zum Sexobjekt degradiert. Das dort vermittelte Frauenbild ist Teil des gesellschaftlichen Rollback. Zwischen Mutter und Sexobjekt sollen für Frauen nicht mehr viele Rollen übrig bleiben.
Heute ist es wieder erheblich schwerer, einen Schwangerschaftsabbruch vornehmen zu lassen. Frauen, die selbst über ihren Körper bestimmen wollen, werden genauso wie ihre Ärztinnen und Ärzte kriminalisiert und moralisch unter Druck gesetzt. Nicht selten steht ihnen vor den weniger werdenden Arztpraxen ein Spießrutenlauf durch „Lebensschützer“-Kundgebungen bevor. Die von der Bundesregierung beschlossene Änderung des § 219a ist ein Witz. Jetzt dürfen Ärztinnen und Ärzte zwar darauf hinweisen, dass sie Schwangerschaftsabbrüche vornehmen, wer aber nach genaueren Informationen, wie zum Beispiel der Methode, sucht, sieht schwarz. Stellen Ärztinnnen die Information doch zur Verfügung, müssen sie mit Geldstrafen rechnen. Informationen über Schwangerschaftsabbrüche sind keine Werbung! Wir fordern die Abschaffung der §§ 218 und 219a.
Kämpfen wir weiter, wir haben noch viel zu tun. Darum: Auf einen kämpferischen Internationalen Frauentag und herzlichen Glückwunsch uns allen!