25. November 2024

Lombardei bittet Kuba, China und Venezuela um Hilfe

Screenshot: Kubanische Botschaft in RomDie norditalienische Region Lombardei, die am schwersten von der Corona-Pandemie betroffen ist, hat Kuba, Venezuela und China um die Entsendung medizinischen Personals gebeten, um sie im Kampf gegen die Krise zu unterstützen. Das teilte am Wochenende in Mailand der regionale Gesundheitssekretär Giulio Gallera mit. Das große Problem derzeit sei das fehlende Personal, deshalb werde in einem neuen Dekret die Möglichkeit eröffnet, Ärzte in anderen Ländern anzuwerben, ohne dass diese ein Anerkennungsverfahren in Italien durchlaufen müssen, sofern sie in ihrer Heimat als Mediziner anerkannt sind.

Eine erste Abordnung von Ärztinnen und Ärzten aus Venezuela sei bereits in der Lombardei eingetroffen, erklärte Gallera. Man stehe außerdem in Kontakt mit den Regierungen Chinas und Kubas, dessen Präsidenten Miguel Díaz-Canel er einen persönlichen Brief geschrieben habe. Die kubanische Botschaft in Rom bestätigte am Sonntag den Eingang des Schreibens, das man umgehend an die zuständigen Stellen in Havanna weitergeleitet habe.

Im Onlineportal Faro di Roma kommentiert Andrea Puccio: »Diese Nachricht ist doppelt unglaublich: Erstens bestätigt sie das Versagen der lombardischen Gesundheitsversorgung, und zweitens ist sie von großem politischen Wert, sie erkennt nämlich das hohe Niveau der kubanischen Gesundheitsversorgung an.« Puccio weist außerdem daraufhin, dass dieses Signal von einer rechten Regierung unter der Führung der rassistischen Lega kommt, die beide lateinamerikanische Länder sonst als »blutrünstige Diktaturen« betrachten. Gallera selbst gehört der von Silvio Berlusconi gegründeten Rechtspartei Forza Italia an. »Wir dürfen nicht vergessen«, so Puccio weiter, »dass die Bitte an China, Kuba und Venezuela um Hilfe bedeutet, zuzugeben, dass die Gesundheitsversorgung in sozialistischen Ländern besser funktioniert als in kapitalistischen Ländern. «

Quellen: Il Faro di Roma, Il Fatto Quotidiano, Deutsche Welle, La Jornada, Prensa Latina, Kubanische Botschaft in Rom / RedGlobe

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