Workers Memorial Day: Arbeits- und Gesundheitsschutz gehen vor
In der Corona-Krise zeigt sich, wie wichtig Gesundheit und Sicherheit der Beschäftigten sind – auch für die Unternehmen und Organisationen selbst. Anlässlich des am morgigen Dienstag begangenen Workers Memorial Day, an dem weltweit der während der Arbeit verunglückten und erkrankten Kolleginnen und Kollegen gedacht wird, sagte DGB-Vorstandsmitglied Annelie Buntenbach am Montag in Berlin:
„Jeder Erkrankte, jeder Tote ist einer zu viel. Gerade im Zeichen der Corona-Krise darf der Arbeits- und Gesundheitsschutz nicht vernachlässigt werden. Wer Beschäftigte im Arbeitskontext effektiv schützt, trägt nicht nur zur Unversehrtheit des Einzelnen und seiner Familien bei, sondern sichert auch die Arbeitsfähigkeit von Organisationen, Unternehmen und ganzer Branchen. Es ist ausgesprochen beunruhigend, dass es knapp 9.000 Corona-Fälle unter den Beschäftigten im medizinischen Bereich gibt, das sind knapp 6 Prozent aller Infektionen.
Klar ist: Guter Arbeits- und Gesundheitsschutz funktioniert nur mit Einbindung der betrieblichen Interessensvertretungen. Die betriebliche Mitbestimmung muss ausgebaut und Betriebsräte, Personalräte, Schwerbehindertenvertretungen müssen in allen Angelegenheiten des Arbeits- und Gesundheitsschutzes stärker einbezogen werden. Zentrales Instrument für die Identifizierung, Bewertung und Ableitung von notwendigen Maßnahmen für einen wirksamen Arbeits- und Gesundheitsschutz ist und bleibt die umfassende Gefährdungsbeurteilung.“
Der DGB ruft am Workers Memorial Day um 12 Uhr zu einer bundesweiten Schweigeminute auf. Die Arbeit soll kurz ruhen, um derer zu gedenken, die durch einen Arbeits- oder Wegeunfall oder aufgrund einer Berufskrankheit verstorben sind.
Zum DGB-Positionspapier zum Arbeits- und Gesundheitsschutz in und nach der Corona-Pandemie.
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