Mehr Schutz für Beschäftigte und Patienten
Die Gewerkschaft ver.di fordert mit Verweis auf die steigende Anzahl von Infektionen in Krankenhäusern und in Pflegeinrichtungen, wie zuletzt im Ernst von Bergmann Klinikum in Potsdam, dass der Schutz für die Beschäftigten und für alle Patienten und pflegebedürftige Menschen an erster Stelle stehen muss. Die Beschäftigten in Krankenhäusern, Pflegeeinrichtungen, in der ambulanten Pflege und bei den Rettungsdiensten benötigen ausreichend Schutzkleidung. Das Land Brandenburg muss einen Weg finden, Masken, Schutzkittel, Schutzbrillen, Handschuhe und Desinfektionsmittel in ausreichender Menge zu besorgen bzw. produzieren zu lassen. Es ist bereits absehbar, dass die vorhandenen Bestände nicht ausreichen werden. Die Länder Bayern und Baden-Württemberg machen es vor: dort werden Produktionsstätten umgerüstet.
Die Gewerkschaft ver.di fordert daneben mehr Personal in den Krankenhäusern für alle an der Krankenversorgung beteiligten Bereiche. Reinigungs-, Labor-, Pflege- und ärztliches Personal, Personal für die Medizintechnik und für den Krankentransport in den Krankenhäusern muss durch schnelle und unbürokratische Verfahren zusätzlich eingestellt werden. Auch in der stationären und ambulanten Altenpflege muss mehr Pflegepersonal eingestellt werden, um neben der Fürsorge für die Menschen auch den hohen Anforderungen an eine fachgerechte Hygiene entsprechen zu können. Es ist überhaupt nicht nachzuvollziehen, dass es ambulante Pflegedienste gibt, die derzeit Pflegekräfte in Kurzarbeit schicken, weil Familien die Pflege von Angehörigen selbst übernehmen. Hier muss vorhandenes Personal koordiniert umgeschichtet werden.
Beschäftigte, die krank bzw. infiziert sind, dürfen nicht gezwungen werden, arbeiten zu gehen. Quarantäne muss auch für Krankenhausbeschäftigte, für Beschäftigte in der Pflege und für Beschäftigte im Rettungsdienst gelten. In anderen Ländern zeigt sich, dass über Beschäftigte im Krankenhaus und anderen Einrichtungen das Virus verbreitet wird. Das darf nicht sein. Und weiterhin ist ver.di der Überzeugung, dass der Weg, den das Klinikum Ernst-von-Bergmann in Potsdam beschritten hat, nämlich Patienten wie Beschäftigte durchgängig zu testen, richtig ist. Es muss bekannt sein, wo die Keimherde sind und wie sie sich ausbreiten. Daher fordert ver.di eine Aufrüstung der Laborkapazitäten so rasch wie möglich.
Meike Jäger, Landesfachbereichsleiterin Gesundheit und Soziales bei ver.di Berlin-Brandenburg: „ver.di ist dieser Tage ständig im Kontakt mit Beschäftigten im Gesundheitswesen. Die Lage in den Häusern kann als sehr angespannt beschrieben werden. Was wir erleben ist jedoch – trotz Stress und Angst – eine ungeheure Professionalität, von der Kranken- und Altenpflege, den Rettungsdiensten bis hin zu den Reinigungs- und Cateringfachkräften. Den Kolleginnen und Kollegen gehört unser größter Respekt. Sie haben es verdient, dass sie den besten Arbeits- und Gesundheitsschutz erhalten und damit auch ihren Familien Sicherheit geben können!“
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