ver.di erwartet entschlossenes Handeln der Landesregierung
„Wir begrüßen, dass auch das Land Brandenburg umfassende Hilfen für die Wirtschaft auf den Weg bringen will“, sagte ver.di-Landesbezirksleiter Frank Wolf anlässlich der heutigen Regierungserklärung den brandenburgischen Ministerpräsidenten Dietmar Woidke. „Es sei allerdings zu befürchten, dass die Wirtschaft und damit auch die Arbeitsplätze im Land weitaus stärker von der aktuellen Krise betroffen sein könnten, als das bislang angenommen wird. Vor allem haben schon jetzt zu Beginn der Krise viele Dienstleistungsbereiche erhebliche Einbußen zu verzeichnen, die für viele Unternehmen kritisch werden könnten“, sagte Frank Wolf. Auch in Brandenburg müsse man sich auf große Arbeitsplatzverluste einstellen, wenn es nicht gelingt, die Corona-Krise auf medizinischem Weg durch entsprechende Medikamente oder Impfungen zu stoppen. Wolf verwies beispielhaft auf weite Bereiche des Handels, die zurzeit kaum Umsätze machen, auf die für Brandenburg so wichtige Tourismusindustrie oder auch das Verkehrswesen. „In vielen Bereichen ruht der Betrieb und niemand kann sagen, wie lange Einschränkungen und Schließungen notwendig sind. Genauso wenig ist absehbar, wie stark die langfristigen Folgen auch für andere Branchen sein werden“, so Frank Wolf.
Zudem sei es jetzt wichtig, diejenigen Beschäftigten, die in so genannten systemrelevanten Berufen tätig sind, besonders vor Infektionen zu schützen. „Wir wünschen uns mehr Engagement des Landes, wenn es um den Gesundheitsschutz derjenigen geht, die den Landen am Laufen halten. Wenn sich die Infektion in Kitas, Lebensmittelgeschäften, bei Liefer- und Verkehrsunternehmen oder im Gesundheitswesen ausbreiten würde, könnte die Situation eintreten, dass die Bevölkerung nicht mehr ausreichend versorgt werden kann. Das ist keine Schwarzmalerei, sondern durch entschlossenes Handeln sollte einer derartigen verschärften Krisensituation rechtzeitig vorgebeugt werden“, so Frank Wolf.
Klar sei auch, dass viele von denjenigen Beschäftigten, die in Kurzarbeit geschickt worden sind, von dem Kurzarbeitergeld nicht leben und ihre laufenden Kosten decken können. „Hier sind alle Möglichkeiten auszuschöpfen, um das Kurzarbeitergeld auf mindestens 80 Prozent zu erhöhen“, so Frank Wolf.
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