15. November 2024

Ver.di fordert Stärkung der Sozialen Arbeit in der Corona-Krise

Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) fordert in einem Offenen Brief an die politischen Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger in Bund, Ländern und Kommunen die Stärkung der Sozialen Arbeit in der Corona-Krise. „Die Unterstützung und Hilfeleistung für Kinder, Jugendliche, Familien und Menschen in prekären Lebenslagen gehört zu den wichtigsten Aufgaben, die es jetzt unter Beachtung des Gesundheitsschutzes zu bewältigen gilt“, sagte die stellvertretende ver.di-Vorsitzende Christine Behle. Die fast zwei Millionen Beschäftigten in der Sozialen Arbeit – diese umfasst unter anderem Kitas, Kinder- und Jugendhilfe, Behindertenhilfe oder Hilfe für Wohnungslose und Geflüchtete – seien gefordert wie nie zuvor. Gleichzeitig würden ihnen unzureichende oder fehlende Schutzmaßnahmen zugemutet oder ihnen drohten Kurzarbeit oder Entlassung. „In dieser Situation die Leistungsfähigkeit der Sozialen Arbeit mit dem Verweis auf Finanzierungsprobleme aufs Spiel zu setzen, weil wichtige Fachkräfte oder Träger in existenzielle Gefahr gebracht werden, wäre fatal: Gerade jetzt bedarf es des vollen Einsatzes der Kolleginnen und Kollegen, und der ist zu finanzieren.“

Die für die Soziale Arbeit zuständige Gewerkschaft ver.di fordert in ihrem Offenen Brief von den Verantwortlichen in der Politik und bei den freien Trägern der Wohlfahrtspflege, dass alle Arbeitsfelder durch die Kostenträger vollständig weiter finanziert werden. Wegbrechende Einnahmen – etwa durch fehlende Elternbeiträge – seien durch den Bund zu ersetzen, heißt es in dem Brief. Darüber hinaus fordert ver.di eine bessere Personalausstattung, einen wirksamen Gesundheitsschutz, etwa durch Mundschutz und ausreichende Desinfektionsmittel, sowie eine finanzielle Zulage für die besonderen Belastungen, denen die Beschäftigten in der Sozialen Arbeit ausgesetzt sind. Die Bedeutung der Sozialen Arbeit müsse bei Fortsetzung der zurzeit unterbrochenen Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst für die Sozial- und Erziehungsdienste aufgegriffen werden, ebenso in Verhandlungen mit anderen Trägern. Zudem fordert ver.di, bundesweit geltende, trägerunabhängige Regeln insbesondere des Kita-Betriebes mit ver.di zu vereinbaren, die eine schrittweise Wiederaufnahme des Betriebs sicherstellen.

Den Offenen Brief haben als Erstunterzeichnerinnen und Erstunterzeichner viele in ver.di organisierte Beschäftigte aus kommunalen und privaten Einrichtungen, Elternvertretungen und zahlreiche prominente Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus dem Bereich der Sozialen Arbeit unterschrieben. In den nächsten Wochen wird der Offene Brief an die politisch Verantwortlichen übergeben.

Weitere Informationen: https://mehr-braucht-mehr.verdi.de/offener-brief
#wirsindunverzichtbar

Quelle:

ver.di

Wirtschaft & Gewerkschaft