23. Dezember 2024

Arbeitskampf bei Spargel Ritter

Seit Freitag, dem 15. Mai 2020 befinden sich zahlreiche Arbeiter*innen, die bei Spargel Ritter als Erntehelfer*innen malochen, im Streik. Wie diverse Medien berichtet haben, geht es neben ausstehenden Löhnen auch um die Unterbringung in unbeheizten Containern und unvollständige oder gar fehlende Schutzausrüstung und Aufklärung über Corona-Pandemie-Schutzmaßnahmen.

Die FAU Bonn ist seit Freitagabend mit den Kolleg*Innen im Kontakt und unterstütz aktiv ihren Kampf.

Schon am 6. März berichtetet der General Anzeiger, dass Spargel Ritter Insolvenz angemeldet habe. Der Bonner Rechtsanwalt Andreas Schulte-Beckhausen ist seit Anfang März der verantwortliche Insolvenzverwalter. Die Ernte von Spargel und Erdbeeren sollte trotzdem wie geplant stattfinden. Weiter berichtete der General Anzeiger, dass eine Strafe wegen Müll auf dem Gelände abgewendet werden konnte. Laut Express setzte Spargel Ritter dieses Jahr auf Erntehelfer*Innen aus der Region. Tatsächlich werden aber wieder, wie üblich, zahlreiche Arbeiter*Innen aus Rumänien eingesetzt.

Leider waren wir im Verlauf des Konfliktes gezwungen, auch juristischen Beistand zu organisieren. Um diesen zu bezahlen, die Kolleg*innen in ihrem Kampf weiter aktiv unterstützen zu können und um den Kolleg*innen über die ökonomische Krise, die der Insolvenzverwalter zu verantworten hat, hinwegzuhelfen, benötigen wir eure Spenden.
Ihr könnt diese ab sofort auf dieses Konto überweisen:
FAU
IBAN: DE25 3506 0386 1112 5200 05
BIC: GENODED1VRR
Verwendungszweck: Spargel Ritter

Am 15. Mai berichteten unter anderem die Rheinische Post Online und der WDR, dass ca. 150 Arbeiter*innen in den Streik gegangen sind. Sie weigerten sich morgens, die Busse zu besteigen die sie von ihren Containern zu den Feldern bringen sollten.

Laut Presse geht es den Arbeiter*innen vor allem um ihre ausstehenden Löhne. So wurden ihnen Beträge zwischen 1800.- und 2000.- € versprochen. Nach einem Monat Maloche haben sie aber nur zwischen 100.-€ und 300.-€ erhalten.
Außerdem sind die insgesamt 250 bis 300 Arbeiter*innen in unbeheizten Containern untergebracht. Dabei wurden die einzelnen Zimmer mit vier bis fünf Personen belegt, was nicht nur unter den Bedingungen der Corona-Pandemie unerträglich ist. Ein Aufklärung über Schutzmaßnahmen im Angesicht der Pandemie und eine Austeilung von Schutzkleidung (Mund-Nase-Schutz) hat entweder gar nicht oder nur sehr unvollständig stattgefunden. Verschärfend kommt hinzu, das Duschen und Toiletten stark verschmutz sein sollen.

Quelle:

Freie Arbeiterinnen und Arbeiter Union

NRW