Galeria Karstadt Kaufhof: Beschäftigte fordern Umdenken der Verantwortlichen
Die ver.di-Bundestarifkommission Galeria Karstadt Kaufhof hat „ein sofortiges Umdenken“ bei der Erstellung des Sanierungskonzeptes für die Warenhauskette verlangt. Auch die gestrige Information des Generalbevollmächtigten sowie das Management hätte keinerlei neue Ideen für ein tragfähiges, nachhaltiges Zukunftskonzept gebracht. Die vorgelegten Pläne des Generalbevollmächtigten und des Sachwalters sprächen dieselbe Sprache wie die bisherigen Pläne des Managements mit Personalabbau und Lohnkürzungen.
Die bisher vorgelegten Überlegungen für eine Sanierung nannte ver.di-Verhandlungsführer Orhan Akman „ideenlos, unkreativ und eine Missachtung von 35.000 Beschäftigten und ihren Familien“. Die Gewerkschaft wolle sich den verabredeten Gesprächen über die Zukunft von Galeria Karstadt Kaufhof dennoch nicht verschließen. „Vom Eigentümer und den Gesellschaftern erwarten wir Investitionen in die Zukunft der Warenhäuser sowie eine detaillierte Investitionsplanung. Weitere massive Eingriffe in die bestehenden Löhne und Gehälter sind keine Lösung“, heißt es in einer Erklärung der Kommission, die heute (26.5.) in Essen tagte.
„Ohne ein tragfähiges und nachhaltiges Zukunftskonzept, an dem die Beschäftigten maßgeblich beteiligt werden, wird die Tarifkommission keinen Plänen vom Generalbevollmächtigten und Sachwalter sowie Management zustimmen“, so die Bundestarifkommission.
Es gehe nicht nur um die Zukunft der Warenhäuser, sondern auch um die Zukunft der Innenstädte. ver.di-Verhandlungsführer Akman erklärte: „Es ist jetzt Zeit für eine politische und finanzielle Unterstützung für die Beschäftigten durch die Politik in den Kommunen, Gemeinden sowie Landesregierungen und der Bundesregierung. Das beinhaltet auch die Unterstützung in Form von Staatshilfen. Wir müssen gemeinsam um jeden Arbeitsplatz kämpfen“.
Der Versuch, die aktuelle ökonomische Schieflage des Unternehmens allein mit der Corona-Pandemie zu erklären, greife nicht nur zu kurz, sondern sei falsch. Die Pandemie offenbare nur „das tatsächliche Ausmaß gnadenloser Misswirtschaft und Fehlmanagements“. Die Verantwortlichen in der Geschäftsführung und im Management trügen die zentrale Verantwortung für die Krise des Unternehmens. „Mit geplanten Filialschließungen, Personalabbau, Outsourcing, Fremdvergabe der Flächen, Kostenreduzierung auf dem Rücken der Beschäftigten und Arbeitszeitflexibilisierung“ könne man Galeria Karstadt Kaufhof nicht erfolgreich in die Zukunft führen.
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