200 Mitglieder der ehemaligen FARC-EP ermordet
Die Zahl der seit dem im Jahr 2016 abgeschlossenen Friedensabkommen zwischen der FARC-EP und der kolumbianischen Regierung getöteten ehemaligen Guerillakämpfer*innen hat nun die Zweihundert erreicht. Einer der wichtigen Punkte im Friedensabkommen und zur Waffenniederlegung waren Sicherheitsgarantien auf physischer und juristischer Ebene für die Mitglieder der ehemaligen Guerilla FARC-EP. Nun zeigt sich, weder das Friedensabkommen wird adäquat umgesetzt, noch gibt es Sicherheitsgarantien für die ehemalige Kämpferinnen und Kämpfer.
Mario Téllez Restrepo ist das zweihundertste Opfer der FARC. Er arbeitete gerade in seiner Finca in der Region Tibú in der Provinz Norte de Santander, als er von Unbekannten erschossen wurde. Drei Kinder müssen nun ohne ihren Vater aufwachsen. Die Region Catatumbo ist seit vielen Jahren ein Unruheherd mit den unterschiedlichsten bewaffneten Akteuren. Trotzdem zeigt sich, dass nach vielen Hinweisen und Aufforderungen die Regierung nicht gewillt ist, Maßnahmen zur Sicherheit für die Friedensunterzeichner zu ergreifen.
Zuletzt gab es Anhörungen der FARC aufgrund der schwierigen Sicherheitslage vor der Interamerikanischen Menschenrechtskommission, aber auch vor der Sondergerichtsbarkeit für den Frieden (JEP) und schließlich vor dem Hochkommissariat der Vereinten Nationen für Menschenrechte, der von der ehemaligen chilenischen Präsidentin Michelle Bachelet geleitet wird. Diese öffentlichen Anhörungen fanden statt, nach dem sich die Morde der Zahl 200 annäherten. Denn Ende Mai wurde Herney Betancourt Arias in der Gemeinde Campoalegre, Provinz Huila, ermordet.
Zu der Zahl 200 kommen jedoch weitere ermordete Familienmitglieder von ehemaligen FARC-Kämpferinnen und -Kämpfer hinzu. So wurde vor wenigen Tagen Bairon Eliécer Gómez Restrepo in der Wiedereingliederungszone Mariana Páez in der Gemeinde Mesetas, Provinz Meta, ermordet. Er war der Sohn von Érika Quiceno Restrepo, einer FARC-Kämpferin. Auch permanente Bedrohungen und großflächige Vertreibungen von sich in das zivile Leben wiedereingliedernde FARC-Mitglieder gehören zur systematischen Bekämpfung der FARC und des Friedensabkommens dazu.
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