14. November 2024

350 neue Corona-Fälle bei Tönnies

Westfalen-BlattBeim Fleischkonzern Tönnies in Rheda-Wiedenbrück (Kreis Gütersloh) sollen seit Dienstag etwa 350 weitere Mitarbeiter positiv auf das Coronavirus getestet worden sein. Das erfuhr das Westfalen-Blatt aus Kreisen der Gesundheitsbehörden. Die regionalen Gesundheitsbehörden sind demnach bereits informiert.

Am Dienstag hatten die Behörden noch von 128 positiv getesteten Tönnies-Mitarbeitern gesprochen. Alle sind in einem Teilbereich der Schweinezerlegung tätig.

Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) fordert als Reaktion auf den neuen Hotspot, diesem kranken System ein Ende zu machen. Über Twitter wies die Gewerkschaft zudem die Ausfälle von NRW-Ministerpräsident Laschet gegen „Rumänen und Bulgaren“ zurück, die das Virus in den Betrieb eingeschleppt hätten. „Ohne jeden Beweis wird jetzt versucht, die Schuld am massiven Corona-Ausbruch bei Tönnies den Arbeitern in die Schuhe zu schieben. Das ist ekelhaft. Und ein neuer Versuch, von den schlimmen Arbeits- und Lebensbedingungen in der deutschen Fleischindustrie abzulenken“, schrieb die Gewerkschaft.

Der CDU-Fraktionsvorsitzende im Landtag von NRW, Ralph Brinkhaus, kritisierte im Westfalen-Blatt das Verhalten des Fleischkonzerns. „Das Hygienekonzept der Tönnies-Gruppe hat, so wie es aussieht, die Ausbreitung des Corona-Virus nicht eindämmen können. Ich erwarte von den Eigentümern und dem Management der Tönnies-Gruppe, dass sie dafür die Verantwortung übernehmen.“ Ein ‚Weiter so‘ mit dem Versprechen, ‚Wir werden in Zukunft alles besser machen‘, könne es im Interesse der Beschäftigten, aber auch aller Menschen im Kreis Gütersloh nicht geben, so Brinkhaus weiter, in dessen Bundestags-Wahlkreis der Tönnies-Konzern seinen Sitz hat. „Der Schutz der Gesundheit der Bevölkerung sowie der Beschäftigten muss absolute Priorität insbesondere vor wirtschaftlichen Interessen haben. Auch das Argument einer etwaigen Gefahr für die Versorgungssicherheit rechtfertigt diese Gesundheitsgefährdung in keiner Weise“, so Brinkhaus im Westfalen-Blatt weiter.

Quelle:

ots / Presseportal.de

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