Karstadt Sports: Kampf um Standorterhalt geht weiter
Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) bekräftigt ihre Forderung nach Erhalt der von Schließung bedrohten Standorte der Karstadt Sports GmbH. „Wir werden mit aller Kraft für den Erhalt der Standorte und die Zukunft der Beschäftigten kämpfen. Dafür sind jetzt Politik, Eigentümer und Vermieter in der Verantwortung“, betonte ver.di-Verhandlungsführerin Conny Weißbach am Sonntag. Jetzt müsse es darum gehen, alle Möglichkeiten, Chancen und Wege auszuschöpfen, um so viel Arbeitsplätze wie möglich zu erhalten. Am Samstag hatte die Karstadt Sports GmbH die Schließung von bundesweit bis zu 20 Filialen bekannt gegeben. Davon betroffen sind etwa bis zu zwei Drittel der rund 1.200 Beschäftigten.
In den Verhandlungen für die Karstadt Sports GmbH, die bis zum Samstag andauerten, hat ver.di einen Tarifvertrag abgeschlossen, der unter anderem die Angleichung an das Tarifniveau von GKK in zwei Schritten bis zum 1. Januar 2022 sowie die Übernahme der wesentlichen Regelungsbestandteile von GKK, die Verpflichtung zum Abschluss eines Tarifvertrags Gute Arbeit sowie Standort- und Beschäftigungssicherung für die verbleibenden Häuser vorsieht. Konkret bedeutet dies für die von Arbeitsplatzverlust betroffenen Beschäftigten eine Anhebung des Gehalts auf das Niveau der Flächentarifverträge des Einzelhandels. Daran berechnet sich später die Höhe des Arbeitslosengelds.
Darüber hinaus fordert ver.di für die von Arbeitsplatzverlust bedrohten Beschäftigten der Karstadt Sports GmbH von Eigentümern und Politik, breit angelegte Qualifizierungsmöglichkeiten zu schaffen.
„Es kann nicht sein, dass die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer nur mit Versprechungen abgespeist werden. Die aktuellen Umstände ermöglichen und erfordern es, die Betroffenen im Hinblick auf den digitalen Wandel umfassend zu qualifizieren. Dafür müssen Mittel bereit gestellt werden“, stellte Weißbach klar. ver.di begrüße in diesem Kontext Äußerungen von Bundesarbeitsminister Hubertus Heil zu Galeria Karstadt Kaufhof (GKK), der den Erhalt qualifizierter Arbeitsplätze fordere.
„Jetzt gilt es, dafür zu kämpfen, dass die Beschäftigungs- und Qualifizierungsgesellschaft (BQG), auf die wir uns im Tarifvertrag verständigt haben, so ausgestattet wird, dass sie ihre Aufgabe erfüllen kann“, betonte Weißbach. ver.di werde mit Politik und Eigentümern gemeinsam alles daransetzen, mit der Agentur für Arbeit und dem Arbeitsministerium nach Wegen zu suchen, wie den von Kündigung betroffenen Beschäftigten Angebote gemacht werden könnten.
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